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Otto, Ludwig, Maler u. Radirer, geb. zu Borna in Sachsen, besuchte die Dresdner Akad. u. war Prof. Th. Grosse’s Schüler, als welcher er 1872 die gr. silb. Med., u. 1873, anstelle derselben, ein Ehrenzeugniss erhielt. Er setzte seine Studien in Italien fort u. liess sich darauf in Dresden nieder.

I. Oelgemälde.

1. Weibl. Bildniss. Brustbild. – Dresd. ak. KA. 69.
2. Historienmaler Prof. Adolf Ehrhardt, Brustbild im Pelz. – Berl Jub.-A. 86.
3. Sorgenfreier Lebensabend im Bürgerheim zu Dresden. Ein altes Ehepaar und zwei alte Männer auf einer Gartenbank. Bez: Ludw. Otto 1886. - Sächs. KV., Dec. 86.
4. Ein Morgen am Chiemsee. Im Vordergr. ein Maler vor seiner Staffelei. Bez: L. Otto 1889. – Dresd. ak. KA, 89.

II. Radirungen.

1. „Friede sei mit Euch.“ Nach der Statue L. Epler’s radirt von L. Otto. Herausg. vom Verein f. kirchl. Kunst in Dresden.
2. Weibl. Bildniss von H. v. Angeli.
3. Griechin. Orig.-Radirung.
4. Zwei Tanagrafiguren.
6. 7. Zwei Terracottabüsten (eine[WS 1] nach Benedetto da Majano; eine nach Francesco Francia).
2–7 Wiener int. graph. KA. 83.
8. Portr. des ehemal. Sächsischen Kriegsministers Grafen Fabrice, Kniest. Er steht in gr. Generalsuniform barhaupt in seinem Arbeitszimmer, die rechte Hand ist in die Seite gestemmt, die linke hält den goldenen Ehrensäbel.
9. Portr. des Kriegsministers v. d. Planitz. Steht, fast im Profil gesehen, in seinem Arbeitszimmer, die Hände auf den Säbel gestützt Die Schultern deckt der Mantel.
10. Major Graf Moltke u. Gemahlin im Concert der Berliner Liedertafel. Orig.-Radirung.
11. Bildn. des Königs Albert v. Sachsen. Orig.-Rad. – Dresd. ak. KA. 94.

Otzen, Johannes, Architect, geb. zu Liesebyn in Schleswig am 8. Oct. 1839, bildete sich durch fünfjährige Fachstudien in Hannover, wo er auch als Baubeamter seine Tätigkeit begann, die er in der Provinz Schleswig fortsetzte. Nachdem er von 1870–79 als Privatarchitect in Berlin gelebt, wurde er Professor in der Technischen Hochschule zu Berlin-Charlottenburg u. seit 1888 Vorsteher eines akad. Meister-Ateliers für Architectur. Er ist seit 1883 ord. Mitglied der Berl. Akademie, Senator u. besitzt seit 1877 die Berl. kl. gold. Med. für Kunst.

1. Die S. Gertrud-Kirche in Hamburg. Aquarell. h. 0,76, br. 0,49. E: S. Gertrud-Gemeinde in Hamburg. – Wiener int KA. 82.
2. Kirchenmodell der reformirten Kirche für Elberfeld. 1893. Holz. h. 3,00, br. 1,00. E: der Künstler. – A. v. Werken lebender Mitglieder der Berl. Akademie, Berlin, Weihnachten 1893.

Ouderaa, Pierre Jean van der, belg. Historienmaler, geb. zu Antwerpen am 13. Januar 1841, Schüler der dort Academie des Beaux-Arts u. des Nicaise de Keyser. Seit 1885 mit der Leitung der Classe für Geschichtsmalerei an der Akademie zu Antwerpen betraut. Gold. Med. Antwerpen 79.

1. Francesca v. Rimini u. Paolo. – Ausgestellt München 69.
2. Die gerichtliche Aussöhnung (in Antwerpen „de Moudzoen“ genannt). Der Mörder wurde durch den Mundkuss der Familie des Toten amnestirt u. vor der strafenden Hand des Gesetzes geschützt. h. 1,78, br. 2,38. E: Museum Antwerpen. Abb. (bez: P. van der Ouderaa. Antwerpen 1879) in „Ueber Land u. M.“ 1883. – Wiener int. KA. 82, Abb. im Kat.
3. Das Gericht von Antwerpen holt den unschuldig verurteilten Jan van Breuseghem in feierlichem Aufzuge aus dem Kerker. Abb. „Gartenlaube“ 84.
4. Die letzte Zuflucht. Episode aus der Plünderung Antwerpen’s durch spanische Truppen. Die Familie Mundi von Douai wird durch den Mut der Clarissennonnen gerettet. Bez: P. van der Ouderaa. – Berl. Jub.-A. 86.
5. Der Einzug der Erzherzogin Anna v. Oesterreich in Antwerpen. Abb. „Ueber Land u. M.“ 87.
6. Der Meineidige. Oeffentliche Hinrichtung eines Soldaten wegen falschen Schwures, nachdem er vor dem Kreuze des Heilandes sein Gebet verrichtet. Antwerpen 1569. Abb. „Ueber Land u. M.“ 1895. – Wiener Jub.-A. 88, Abb. im Kat.
7. Abschied der wegen Meuterei zum Tode Verurteilten von ihren Angehörigen. Er fand statt am Vorabende der Hinrichtung an den Gittern des Gefängnisses zu Antwerpen. Abb. „Gartenlaube“ 92. Ein Bild „Letzter Besuch bei den Verurteilten“: Münch. JA. 94, Abb. im Kat.
8. Ruhe auf der Flucht nach Aegypten. – Antw. WA. 94.
9. Rückkehr von Golgatha. Abb. „Illustr. Z.“ 95. – Antwerp. WA. 94, Abb. im Kat.
10. Der Juwelenmarkt in Antwerpen zu Anfang des 16. Jahrhunderts. Abb. „Ueber Land u. M.“ 94.
11.–13. Nicodemus bei Christus; Die Bitte; St. Paul. – Münch. JA. 90.

Ouless, Walter William, engl. Portraitmaler, geb. zu St. Heliers auf der Insel Jersey am 21. Sept. 1848, besuchte seit 1865 die Londoner Kunstakademie u. malte zuerst einige Genrebilder, erkannte aber bald seinen Beruf zur Portraitmalerei, in der er seit 1873 mit wachsendem Erfolge auftrat. Er wurde 1881 Mitgl. der Londoner, 1890 Ehrenmitgl. der Münchener, 1892 ord. Mitgl. der Berliner Akademie u. erhielt die Med. II. der Par. WA. 78, die gr. gold. Med. der Berl. Jub.-A. 86, die gr. gold. Staatsmed. der Wiener int. KA. 94 u. die Med. d’h. der Antwerp. WA. 94.

1. Mr. Charles Lloyd Norman. Kniest. Bez: W. W. Ouless 1882. – Berl. Jub.-A. 86.


Anmerkungen (Wikisource)

  1. Berichtigung siehe Berichtigungen: S. 197 a, Z. 27 v. o., lies eine statt ein.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 197. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/202&oldid=- (Version vom 2.4.2024)