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41. Die heil. Familie mit dem von der Passion träumenden Jesuskinde. Begonnen 1851, vollendet im Januar 1856. E: Mad. Boissonnet in Lausanne. Den Carton kaufte Degen in New-York 1851.
42. Die Krönung der Maria. Begonnen 1859, beendigt 1860. Erworben vom Kaiser Maximilian v. Mexico 1865.
43. Die sieben Sacramente. Sechs getuschte Oelskizzen auf Lwd. Je h. 0,67, br. 0,76. Die siebente „Das Sacrament der Busse“ aber ganz farbig behandelt. Ausgeführt nach den 1859 vollendeten grossen Umriss-Cartons in Kohle unter Mitwirkung von O.’s Schülern Karl Hoffmann und Ludwig Seitz in Rom, 1862–65. Angek. für die Nat-Galerie zu Berlin 1878.
44. Das Sacrament der Busse, auf Lwd. grau in grau. 1863–64. E: Kunstsamml. in Moskau, Geschenk des Grafen Orlow-Dawidow. Ein kleineres Bild auf Lwd. in Farben, 1863–64, behielt der Besteller Graf Orlow.
45. Das Pfingstfest (die Firmung). Ein aus dem Cyclus der 7 Entwürfe auf Lwd. ausgeführtes Staffeleibild, h. 0,73, br. 0,84, befindet sich in der Neuen Pin. zu München.
46. Der Heiland, den die Pharisäer von der Höhe des Berges bei Nazareth in den Abgrund stürzen wollen, entgeht auf wunderbare Weise seinen Verfolgern. Für die Antwerp. Akad. nach O.’s Aufnahme in dieselbe 1864–1866 gemalt. Befindet sich im Museum zu Antwerpen, Abteil. der Akademiker. (Vgl. den Brief O.’s an Guffens u. Swerts vom 28. Dec. 1863 in Herm. Riegel’s „Gesch. der Wandmalerei in Belgien seit 1856“. Berlin 1882.)
47. Die Heimsuchung, h. 3,30, br. 1,80. Angefangen im Juli 1866, fast vollendet 1869. Bestellt von Msgr. Arnaldi, Erzbischof von Spoleto, für die Kirche S. Maria Auxilium Christianorum bei Spoleto. Der Carton im Nachlass des Künstlers.
48. Die Heimsuchung. Kleineres Bild, 1867 bis 68, angekauft von H. Harms in Lübeck.
49. Madonna mit dem Kinde. E: Museum zu Lübeck (seit 1872), woselbst sich auch die Sepiazeichnung zum Bilde befindet.
50. Portr. Ernst Platner’s. Kopf nach links, Profil.
51. Engelköpfchen.
52. Brustbild einer Italienerin, nach links.
50–52 Sächs. KV., März 89.
53. Madonna. E: Dr. F. J. Stiebel. – Frankf. A. a. Privatbesitz 1891.

II. Wand- u. Deckengemälde.

1. Die früher in der Stanza Bartholdy der Casa Zuccari auf Trinità de Monti in Rom, jetzt in der Berliner National-Galerie befindlichen Fresken von Cornelius, Overbeck, Veit u. Schadow. Gegenstand: Die Geschichte des ägyptischen Joseph von seinem Verkauf bis zur Wiedererkennung der Brüder. Acht Compositionen in 6 grösseren Darstellungen u. 2 Lünettenbildern, welche sämmtlich der preussische Staat am 10. April 1886 für 48 500 Lire angekauft. Die von Overbeck gemalten Fresken sind:
a) Die sieben mageren Jahre, Lünettenbild, 1816 gemalt. Allegor. Darstellung durch ein über das Elend ihrer Kinder in Kummer versunkenes Weib. h. 1,50, br. 4,80. Gest. nach einer Zeichnung von J. Sutter von Karl Barth. gr. qu. fol. für das Werk Raczynski’s. Der Carton, 1819 von einem Mr. Scott angekauft, gelangte später an Sir Thomas Lawrence und nach dessen Tode an den Bildhauer Thomas Campbell. Ausstellung des Cartons im Palazzo Caffarelli, April 1819.
b) Der Verkauf Joseph’s. Die Brüder verkaufen ihn den Midianitera. welche ihn nach Aegypten führen. 1817 gemalt. h. 2,43, br. 3,04. Lithogr. von Hans Jacob Oeri 1826. roy. qu. fol. von Schultz. roy. qu. fol. u. von Revel in Paris. 8. Abb. „Kunsthistor. Bilderbogen“ Nr. 268 u. in Dohme „Kunst u. Künstler“. I. Der Kopf des alten Midianiters erschien im Stich von E. E. Schäffer. 4. Den Carton in schwarzer Kreide, h. 2,49, br. 3,08, kaufte Philipp Passavant in Frankf. a. M., der ihn 1856 dem Städel’schen Kunst-Institut vermachte.
Die Ablösung der beiden Overbeck’schen, sowie der anderen sechs Fresken der Stanza Bartholdy wurde durch den Florentiner Stefano Bardini am 1. Juni 1886 begonnen u. am 2. Oct 1887 schon konnten sämmtliche acht Fresken nach Berlin befördert werden, wo sie wohlbehalten eintrafen u. mit gemalten Umrahmungen von H. Gärtner in einem besonderen Raum des dritten Geschosses der Nat.-Gal. Aufstellung fanden. Vgl. L. v. Donop „Die Wandgemälde der Casa Bartholdy in der National-Galerie“. Berlin 1889.
2. Die Fresken im Casino der Villa Massimi zu Rom (1817–1829): Compositionen aus Tasso’s „Befreitem Jerusalem“. Aus dem Ariost-Zimmer eintretend zeigt die erste Wand:
a) Gottfried v. Bouillon wird durch den Erzengel Gabriel zur Befreiung Jerusalem’s berufen. Die zweite Wand:
b) Die Vorbereitung zum Sturm auf Jerusalem u. der Aufruf Peters v. Amiens zu allgemeinem Gebet. Ein Fragment des Cartons (zwei Figuren) gelangte ans dem Nachlass des Inspectors J. D. Passavant in das Städel’sche Institut Die dritte Wand enthält die drei Bilder c) d) e):
c) Armida’s Truggestalt erscheint dem Rinaldo im Zauberhaine.
d) Armida den Rinaldo mit ihren Pfeilen verfolgend. (Von Führich gemalt).
e) Der Tod Odoardo’s u. Gildippen’s von der Hand Soliman’s. Umrissstich in der „Ape italiana delle belle arti“, Rom 1835, u. in R. Dohme „Kunst u. Künstler der ersten Hälfte des XIX. Jahrh.“ I. Die vierte Wand zeigt
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 201. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/206&oldid=- (Version vom 17.7.2023)