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15. Aquarell: Weibliches Portrait. 1864. h. 0,70, br. 0,54. E: Frh. Trenck v. Tonder. – Wiener histor. KA. 77.

Minaturen.

1. Selbstportrait. Auf Elfenbein. Oval. h. 0,095, br. 0,075. – Wiener histor. KA. 77; Wiener Jub.-A. 88.
2. Weiblicher Studienkopf. Elfenbein. Oval. 1849. h. 0,10, br. 0,08. – Wiener histor. KA. 77.
3. Portr. der Kaiserin Elisabeth v. Oesterreich. Elfenbein. Oval. h. 0,12, br. 0,095. – Wiener Jub.-A. 88.
4. Portr. des Kronprinzen Rudolf. Elfenbein. Oval. h. 0,115, br. 0,095.
5. Erzherzöge Franz u. Otto, Söhne des Erzherzogs Karl Ludwig. 1866. Papier. Oval, h. 0,135, br. 0,115.
3–5 E: Erzherzog Karl Ludwig. – Wiener histor. KA. 77.
6. Portr. des Kaisers Franz Joseph. – Wiener Jub.-A. 88.

Eine Ausstellung von Werken Georg Raab’s (184 Nrn. meist Bildnisse in Oel u. Aquarell) fand Mitte April 1886 im Oesterr. KV. statt.

Raab, Johann Leonhard, Maler, Kupferstecher u. Radirer, geb. zu Schwaningen bei Ansbach am 29. März 1825, war Schüler Karl Mayer’s, dann Reindel’s in Nürnberg u. arbeitete seit 1845 in München. Nach hier vollendeten Studien liess er sich in Nürnberg nieder. 1869 folgte er dem Ruf nach München, wo ihm, als Nachfolger Thäter’s, der Lehrstuhl der Kupferstecherkunst an der Akademie übertragen wurde. 1895, nach Vollendung des 70. Lebensjahres, trat er auf seinen Wunsch in den Ruhestand. J. L. Raab ist seit 1888 ord. Mitglied der Berliner, seit 1889 Mitglied der Belgischen Akad. der Künste. Er besitzt die gr. gold. Med. Paris 1866, eine Med. von England, die kl. gold. Med. Berlin 1876, eine Med. von Wien, eine I. Med. von Nürnberg, eine II. Med. von München u. eine II. Med. der Madrider Columbus-A. 1892.

I. Oelgemälde.

1. Die kleinen Ziegenhirten, gem. u. gest. von J. L. R. 1860. qu. 4. Nürnb. Künstler-Album.
2. Kaufmann aus dem 16. Jahrh.
3. Gelehrter aus dem 16. Jahrhundert, lesend. Halbe Figur, bez: L. Raab. München 1891.– Wiener JA. 93.
2 u. 3 int. KA. des Vereins Berl. Künstler 1891.
4. Sterbende heil. Caecilie. – Gr. Berl. KA. 95.

II. Kupferstiche u. Radirungen nach anderen Meistern.

Die Zahl der Kupferstiche u. Radirungen Raab’s ist eine grosse. Sie gehören zu den schönsten graphischen Leistungen Deutscher Kunst. Unter seinen Stichen nach alten Meistern befinden sich Werke von Dürer, P. de Hoogh, Murillo, Raffael, Rembrandt, Rubens, Tiepolo, Titian, Veronese; unter den Stichen nach neueren Werke von Jac. Becker, Feuerbach, Flüggen, W. v. Kaulbach, Kindler, Knaus, Lessing, Pecht, A. v. Ramberg, Schwind und Vautier. Die Reproductionen sind bei den Originalen aufgeführt.

III. Original-Radirungen J. L. Raab’s.

Portraits deutscher Künstler, nach der Natur direct auf die Platte radirt. Plattengrösse h. 0,32, br. 0,25 :

1. Dr. Carl v. Piloty, Akademiedirector, Pinsel u. Palette haltend. Fast Kniestück, gr. fol.
2. Joseph Knabl, Prof. der Bildhauerkunst in München, eine Statuette haltend. Kniestück. 1875. gr. fol.
3. Caspar Zumbusch, Bildhauer, Prof. in Wien, einen Meissel in der Hand. Halbfigur, stehend. Im Hintergr. das Modell des Maria-Theresia-Denkmals. gr. fol.
4. Franz Defregger, Historienmaler, Prof. in München, mit einem Skizzenbuch in der Hand. Kniestück, sitzend. gr. fol.
5. Franz Lenbach, Portraitmaler. Halbfigur, in einer Landschaft stehend, gr. fol.
6. Franz Adam, Schlachtenmaler, Ehrenmitglied der Münch. Akademie. Halbfigur, sitzend. gr. fol.
7. Friedrich Voltz, Tiermaler, Prof. in München, mit der Palette vor der Staffelei stehend. Kniestück, gr. fol.
8. Michael Wagmüller, Bildhauer, Prof in München. Halbfigur, sitzend, gr. fol.
9. Wilhelm Lindenschmit, Historienmaler, Prof. in München. gr. fol.
10. Gottfried Neureuther, Oberbaurat, Prof. an der techn. Hochschule zu München, Ehrenmitgl. der Akad. der bild. Künste. gr. fol.
11. Eduard Mandel, Prof. der akad. Kupferstecherschule in Berlin, gr. fol.
12. Wilhelm v. Kaulbach, Brustbild, gr. fol.

Zu den Schülern Raab’s gehören seine Tochter Doris, Joh. Friedr. Deininger, Wilh. Schmidt u. Karl Stauffer-Bern.

Rabe, Edmund Friedrich Theodor, Geschichts- u. Genremaler, geb. zu Berlin an 2. Sept. 1815, gest. daselbst am 23. April 1890, erhielt den ersten Zeichnenunterricht von Adolf Schrödter in Berlin, besuchte darauf die Akademie u. trat 1833 in Franz Krüger’s Atelier, aus dem er 1834 sechs Bilder auf die akad. Ausstellung gab. 1835 machte er eine Studienreise durch Deutschland u. sandte bereits im folgenden Jahre wiederum zwei Bilder auf die Berliner Kunstausstellung. Es waren militärische Scenen, bei deren Darstellung er bereits die ihm eigene feine Beobachtung von Mann u. Pferd zeigte, welche er in allen folgenden Bildern bewies. 1841 bereiste er die Niederlande u. Frankreich, wo er ein Jahr blieb, dann über Italien u. die Schweiz heimkehrte. 1843 wurde er Mitglied der Berliner Akademie. 1856 unternahm er eine Studienreise nach Palästina, von welcher er viele Zeichnungen mitbrachte, deren 29 im Jahre 1886 für die Berl. National-Galerie angekauft wurden.

1. Rückkehr vom Manöver.
2. Cavallerie-Attaque.
3. Bivouac des 2. (Stettiner) Infanterie-Regiments im Herbstmanöver beim Dorfe Tremmen.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/345&oldid=- (Version vom 20.8.2023)