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1. Hinrichtung ohne Urteil unter den maurischen Königen von Granada. 1870 gemalt.
2. Ankunft des Generals Prim vor Madrid, 8. Oct. 1868. Rad. von Le Conteux; Abb. „Kunsthist. Bilderbogen“ Nr. 257. – Par. WA. 1889.
1 u. 2 franz. Staatseigentum. – Wiener WA. 1873.

Rehbenitz, Theodor, geb. zu Borstel in Holstein 1791, gest. als Universitäts-Zeichnenlehrer in Kiel am 19. Febr. 1861, war nach zweijährigen Studien zu Wien im Herbst 1816 in Rom eingetroffen, wo er sich besonders Overbeck anschloss, dessen ältester Bruder ja auch mit Rehbenitz’ Schwester vermählt war. Im April 1824 übernahm R., auf Wunsch des Kronprinzen Ludwig v. Bayern, den deutschen Sprachunterricht der durch ihre Schönheit berühmten Gräfin Florenzi, die mit ihrem Vater in Perugia, meist aber auf einem Schloss wohnte. Diese Stellung dauerte indess nur etwa zwei Jahre. Während eines spätern Aufenthaltes in München 1838 copirte Rehbenitz (wol nach der Bleizeichnung bei Frl. Emilie Linder) Overbeck’s Darstellung der „Verkündigung u. Heimsuchung Mariä“ für ein Altarbild. (Vgl. Margaret Howitt, Fr. Overheck, sein Leben u. Schaffen. Herausg. von F. Binder. Freiburg i. Br. 1886).

1. Christus vom Teufel versucht. 1823 in Rom gemalt u. von Jul. Schnorr 1825 vollendet. Für den Domherrn v. Ampach zu Naumburg, an den das Bild im Sommer 1825 befördert wurde.
2. Adam u. Eva unter dem Lebensbaum. h. 59″, br. 39″. Aus der Kunstsammlung des Frhrn. v. Rumohr, versteigert zu Dresden am 19. Oct. 1846 u. ff. Tage.
3. Bleizeichnung: Männliches Bildniss nach rechts. Bez. m. Monogr. TR 1824. h. 6″, br. 4″ 5‴.
4. Bleizeichnung: Bildniss des Elias Ber Daniel, Nestorianer aus Kurdistan, 27 Jahr alt. Bez. m. Monogr. München 1840. h. 8″, br. 6″.
3 u. 4 aus der Samml. Rumohr, versteigert 1846.
5. Zeichnung: Amaranth. „Die Lieb’ ist wie ein Kämmerlein, darin du liegst in goldnem Raum etc.“ Reiche Arabeske. Lith. von A. Hornemann. gr. fol.
6. Orig.-Lithogr.: Schleswig-Holstein im Herbste 1850. qu. fol.

Rehberg, Friedrich, Historienmaler, geb. zu Hannover am 22. Oct. 1758, gest. zu München am 20. Aug. 1835, begann seine Studien bei Oeser in Leipzig u. setzte sie unter Casanova u. Schenau in Dresden fort. 1777 begab er sich mit Empfehlungen an R. Mengs nach Rom, wo er in Gemeinschaft mit dem Franzosen David nach Marmor u. nach Gipsabgüssen zeichnete u. die alten Meister studirte. Nach seiner Rückkehr aus Rom 1783 wurde Rehberg Zeichnenlehrer des Erbprinzen von Dessau, am 8. Juni 1786 aber Mitglied der Berliner Kunstakademie. 1787 erfolgte seine Ernennung zum Professor an derselben unter der Bedingung, die Leitung einer in Rom zu gründenden preussischen Kunstschule zu übernehmen, die indess nicht in’s Leben trat. Dennoch ging Rehberg nach Rom u. blieb daselbst als Maler tätig. 1791 war er in Neapel, wo er die Lady Hamilton in zwölf Darstellungen zeichnete. 1803 besuchte er auf kurze Zeit Berlin, Frankreich u. England. 1813 ging er sogar auf einige Jahre nach London, kehrte aber stets nach Rom zurück, bis endlich 1819 der Auftrag des Kaisers von Oesterreich auf ein Panorama von Innsbruck den Künstler wieder heimwärts führte. Der Wunsch nach einer lithographischen Wiedergabe des in 5 Bll. von je 20″ L. u. 14″ H. vollendeten Werkes veranlasste ihn um 1820 zur Uebersiedelung nach München, wo er sich mit der Technik der Lithographie vertraut machen wollte. Eine grössere Reproduction ist aber unterblieben.

1. Kain wird vom Blitz getroffen. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
2. 3. Fest des Bakchos; Oidipus u. Antigone.
4. Achilleus von Cheiron unterrichtet.
5. Bettelnder Belisar. 1790 gem., erhielt den Preis der Akademie. Gest. von P. Bettelini. gr. fol.; rad. von J. Steinhilber 1818.
6. Julius Sabinus. (Für Lord Bristol wiederholt). Gest. von Peschke.
1–6 Schloss Berlin.
7. Eros u. Bakchos. E: Schloss Wörlitz.
8. Raub des Hylas.
9. Bildn. des Professors Moritz.
8 u. 9 Akademie Berlin.
10. Eros u. Psyche. – Berl. ak. KA. 1806.
11. J. G. von Herder. Gest. von Moritz Steinla. 4.
12. Der Tod der Niobiden durch die Geschosse des rächenden Latonenpaares. h. 12′, br. 13′. Gest. von T. Piroli. gr. qu. fol.
13. Der Schatten der Dido, die Entschuldigungen des von der Sibylle herabgeführten Aineias abweisend. (Lady Hamilton sass dem Maler als Dido). Gest. von T. Piroli.
12 u. 13 nebst vielen Cartons u. Zeichnungen zum Nachlass des Künstlers gehörig, waren 1838 im Saale des Berliner Gewerbeinstituts ausgestellt.
14. Drawings faithfully copied from nature at Naples (die Attituden der Lady Hamilton). 12 Zeichnungen, gest. von T. Piroli. Rom 1794. fol.; In 12 Bll. lith. von H. Dragendorf, herausg. von A. Perl. München 1840. fol.; Gest. von Schenck. qu. fol.
15. Allegorie auf die Entthronung Napoleon’s. 1814 gemalt. Mit der Unterschrift: Bonaparte resigning the Crown and Sceptre to te British Lion etc.

Das von A. Andresen (Die Deutschen Maler-Radirer (Peintres graveurs) des 19. Jahrh. Leipzig 1867) beschriebene „Werk des Friedrich Rehberg“ umfasst 53 Radirungen u. zwar „Die im J. 1793 in Rom erschienenen römischen Figuren“, erste Folge (6 Bll. 8.). „Andere römische Figuren“, zweite Folge (7 Bll. qu. 4.) u. die „Scherzi poetici e pittorici“ nach den Radirungen des portugiesischen Malers Teixeira (40 Bll.), und 14 Lithographien, worunter die „Anfangsgründe der Zeichnenkunst“ (13 Bll.) u. das „Panorama von Innsbruck“ (6 Bll.).

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 371. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/376&oldid=- (Version vom 25.8.2023)