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22. Spielergesellschaft in Venedig. Junge vornehme Wüstlinge mit verführerischen Weibern bei Spiel u. Wein. Ein Bild „Die beiden Spieler“, in einer Säulenhalle zu Venedig, im Hintergr. die beleuchtete Stadt; der Gewinner wird von einer j. Dame umfasst, die ihn mit gefülltem Glase beglückwünscht, h. 1,89, br. 1.42, war auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 11. Dec. 88.

II. Aquarelle.

1. 2. Ein Zimmer aus Appenzell; Ein Ofen aus Appenzell. – Berl. ak. KA. 77.
3. Rathaussaal zu Goslar im Harz. – Berl. ak. KA. 77. Ein Bild „Inneres des Rathauses zu Goslar, zwei Damen besichtigen die Wandgemälde. Bez: Franz Meyerheim. Im Rathaus zu Goslar. h. 0,31, br. 0,46. Aus der Samml. Dr. Ad. Arnstein auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. Jan. 90.
4. Das Erkerstübchen, nach Studien aus Burg Schönna bei Meran. (Vielleicht in Oelfarben ausgeführt).

Meyerheim, Karl Friedrich, Decorations- u. Portraitmaler, geb. zu Danzig am 28. October 1780, gestorben daselbst am 6. August 1837, Vater der vier Maler Eduard, Wilhelm, Gustav u. Hermann Meyerheim. Gustav M., welcher dem Kunsthandwerk des Vaters folgte, feierte kürzlich in Danzig sein 50jähr. Jubiläum als Malermeister u. Bürger.

1. Brustbild des Danziger Bürgermeisters Wilhelm Wernsdorff in halber Lebensgrösse. h. 0,29, br. 0,25. E: Stadt-Museum Danzig.

Meyerheim, Hermann, Architectur-, Marine- u. Strandmaler, in Berlin, jüngster Bruder Eduard’s.

1. Holländ. Binnenhafen. – Berl. ak. KA. 64.
2. Hafenscene. – Berl. ak. KA. 66.
3. Binnenhafen. – Berl. ak. KA. 68.
4. Swinemünde. – Berl. ak. KA. 76.
5. Danzig vom Kielgraben gesehen. Abend. h. 0,34, br. 0,48. – Berl. ak. KA. 78; Lepke’s Berl. K.-Auct, 9. Nov. 92.
6. Holländ. Hafen. – Dresd. ak. KA. 89.
7. Auf der Mottlau in Danzig. Reich staffirt. h. 0,58, br. 0,51. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 10. Dec. 89.
8. Improvisirte Kaffeeküche am Strande der Ostsee. Holz. h. 0,16, br. 0,20. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 13. Mai 90 u. 9. Nov. 92.
9. Lootsen- u. Leuchtturm an der engl Küste bei Sunderland. Reich staffirt. h. 0,51, br. 0,45. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 19. Nov. 90.
10. Schiffswerft in einer holländ. Stadt. h. 0,27, br. 036. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 5. Mai 91.
11. Delfshaven. Architecturstück mit Schiffen u. reicher Staffage. h. 0,27, br. 0,37. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 15. Dec. 91.
12. Die St. Lorenz-Kathedrale in Rotterdam. h. 0,51, br. 0,45. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 5. April 92.
13. Partie bei Rynsburg in Holland. h. 0,26, br. 0,36. – Lepke’s Berl. K.-Auct, 13. Nov. 92.
14. Partie aus einer Hafenstadt. Mehrere Schiffe vor Anker. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 13. Juni 93; 8. Mai 94.

Meyerheim, Paul Friedrich, Tier- u. Genremaler, geb. zu Berlin am 13. Juli 1842, jüngerer Sohn Eduard’s, Schüler desselben sowie der Berliner Akademie, die er 1857–60 besuchte. Seine fernere Ausbildung erwarb er auf Studienreisen durch Deutschland, Tirol u. die Schweiz, Holland u. Belgien u. einem mehr als einjährigen Aufenthalt in Paris. 1889 unternahm er eine Reise nach Spanien, von der er im November zurückkehrte; vom Ende 1892 bis nach Schluss des Wintersemesters besuchte er Aegypten, übernahm aber schon Anfang des Sommers 1893 wieder den Unterricht in der Tierclasse der Berliner Hochschule, an der er seit 1887 als Professor tätig ist. Nächst dem Genre hatte er sich der Darstellung des Tierlebens, besonders der wilden Tiere, zugewandt, doch auch dem Portrait, dem Stillleben u. der Landschaft mit menschlicher u. tierischer Staffage. Zu seinen cyclischen Compositionen gehören namentlich die für Borsig in Moabit gemalten sieben Loggienbilder u. die in den oberen Wandfeldern des 3. Geschosses der Nat.-Galerie ausgeführten neun Darstellungen des Naturlebens in den verschiedenen Jahreszeiten. Viele seiner Arbeiten waren der Ausschmückung von Prunk- u. Speisesälen gewidmet, während er auch als Aquarellmaler u. Lithograph tätig ist. Mitgl. der Berl. Akad. (seit 1869) u. der Belg. Aquarellisten-Gesellschaft. Gold. Med. Paris 66; kl. gold. Med. Berlin 68; gr. gold. Med. Berlin 72; Med. II. Münch. 83; Preisdiplom der Dresd. Aquarell-A. 87; Med. I. Münch. 88; Med. III. Par. WA. 89; Med. Chicago 93.

I. Oelgemälde.

1. Nach Tisch. Neufundländer Hund mit einem Affen. – Berl. ak. KA. 60; Dresd. ak. KA. 61.
2. Der Elephant. Bez: Paul Meyerheim 1861. – Berl. Jub.-A. 86.
3. Zwei Wachtelhunde u. ein Papagei. Portraits. E: Zimmermeister Richter.
4. Mühle in Tirol. Eine „Landschaft mit Mühle“ aus der Samml. Ad. Liebermann wurde im Dec. 76 in Berlin versteigert. Ein Bild „Mühle“, Privatbesitz, war auf der Berl. ak. KA. 80.
3 u. 4 Berl. ak. KA. 64.
5. Die Menagerie. Bez: Paul Meyerheim 1864. h. 0,80, br. 1,11. E: Ed. L. Behrens, Hamburg. – Berl. ak. KA. 64; Wiener WA. 73; Hamb. A. a. Privatbesitz 79. Eine Dorf-Menagerie, E: Tetzel, war auf der Wiener JA. 68.
6. Der Ziegenhändler im Dorfe. E: Ferd. Reichenheim, Berlin. Lith. von F. Hartwich, gr. qu. fol. – Berl. ak. KA. 64; Wiener JA. 68.
7. Affentribunal. Bez: P. Meyerheim 1865. Antwerpen. Auch unter dem Namen „Gerichtsscene“: E. Banquier Albert Arons. – Berl. ak. KA. 66.
8. Vor einem, mit grüner Decke bedeckten Tisch, auf welchem gebratenes Geflügel u. Früchte, zwei Bologneser Hündchen; auf einer Stuhllehne ein grauer Papagei, einen Knochen benagend. Bez: 1864. h. 0,63, br. 0,58. Aus der Galerie Reimann auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 26. Nov. 89.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/52&oldid=- (Version vom 23.5.2023)