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	Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band

den Professoren Anschütz, Alex. Wagner u. C. v. Piloty, bereiste nach Empfang eines Stipendiums 1876–78 Italien u. liess sich in München nieder. Gegewärtig in Wittelsbach bei Neuhausen, Oberbayern.

1. Richildis. Junges Mädchen einen Blütenzweig brechend. Abb. „Ueber Land u. M.“ 1883.

2. Der Brief. Eine vornehme j. Frau, an die sich ihr Knabe lehnt, im Nachsinnen über den Brief in ihrer Hand. Abb. „Deutsche illustr. Z.“ 1884/85.

3. Die Lieblingsblumen. – Fleischmann’s (aus München) Dresd. KA. 86.

4. Vergissmeinnicht. Junge Dame in weisser Seide, auf einer Steinbank sitzend, legt einen Vergissmeinnichtzweig in ein Buch. Fast ganze Figur. Bez: Gabr. Schachinger, München 1886. – Lichtenberg’s Dresd. Salon, Oct. 93. Abb. „Ueber Land u. M.“ 1888.

5. In der Première. Sechs j. Damen aus einer Loge herabblickend. Abb. „Deutsche illustr. Z.“ 1887; „Moderne Kunst“ II. (1888).

6. König Maximilian II. v. Bayern. Für die bayer. Reichsratskammer.

7. König Ludwig II. v. Bayern. Für den Sitzungssaal des bayer. Reichsrats. Ein Bild König Ludwig’s II.: Münch. Jub.-A. 88.

8. In der Blütenzeit. Junge Frau in einer Laube, ein Kind bringt ihr einen Strauss. Abb. „Moderne Kunst“ II. (1888).

9. Frisch erblüht. J. Dame, die sich am Anblick u. Duft eines Nelkenstockes erfreut. Brustb., profil nach links. Abb. „Ueber Land u. M.“ 1889; „Moderne Kunst“ III. (1889).

10. Im japanischen Morgencostüm. J. Dame mit blumenbekränztem Fächer bei einer Blumenvase stehend. Kniest. Bez: Gabr. Schachinger München 1885. – Berl. Jub.-A. 86, Abb. „Moderne Kunst“ 89.

11. Abschied einer Braut von der Mutter. Abb. „Kunst f. Alle“ V. (1890); „Daheim“ 1891. – Münch. JA. 90.

12. 13. Mutterliebe; Trotzkopf. – Münch. JA. 91.

14. 15. Madonna; Kindergruppe. – Münch. int. KA. 92.

16. Geheimnisvoller Brief. – Münch. int. KA. 92, angek. f. d. Verlosung.

17. Am Fenster. – Wiener JA. 92.

18. Scene aus einem Berner Patricierhause beim Abzug der Eidgenossen zur Schlacht von Murten. Die Frauen den Abziehenden ein Lebewohl winkend. Abb. „Moderne K.“ 1887; „Daheim“ 1892.

19. Junge Hausfrau, im Garten stehend. – Münch. „Secession“ 93, Abb. im Kat.

20. Im Gemüsegarten. – Münch. int. KA. 96.

21. Verlorene Liebesmüh’. Junges Ehepaar im Zwist neben einander sitzend. Abb. „Vom Fels zum M.“ 1896.

22. Unser Liebling. Lockiges Kinderköpfchen, nach rechts gewandt. Abb. „Gartenlaube“ 1896.

23. Vater Unser. – Münch. int. KA. 97.

Für das den heiteren Musen geweihte Deutsche Theater in Berlin hat der Künstler Anfang 1896 einige Deckengemälde vollendet, welche, von Rococo-Rahmenwerk u. Blumengerank umgeben, namentlich die Freuden des Tanzes u. Gesanges schildern.

Schad, Paul, Genre- u. Landschaftsmaler, geb. zu Nürnberg 1862, war früher Bildhauer, dann Schüler von Defregger u. Löfftz in München, wo er sich niederliess.

1. Asyl. – Münch. Jub.-A. 88. Ein Bild „Die letzte Zuflucht“ (ein im Gebirge vor einem Bildstock kniendes Mädchen) in „Ueber Land u. M.“ 1890.

2. „Es will Abend werden“. Ein Priester mit den Sterbesakramenten einer Hütte zuschreitend. – Münch. Jub.-A. 88; Nürnb. A. dortiger Künstler 91.

3. 4. Bei der Schulaufgabe; Spielkätzchen. – Bremer allg. KA. 90.

5. Frohnleichnamsprocession. Abb. „Kunst f. Alle“ VII. – Münch. JA. 90, Abb. im Kat; Berl. int. KA. 91, Abb. im Kat.

6. 7. Ernte; Bei aufziehendem Gewitter. – Münch. int. KA. 92.

8. Frohnleichnam. – Gr. Berl. KA. 93, Abb. im Kat. (Verschieden von Nr. 5).

9. Kain. – Münch. JA. 93; Gr. Berl. KA. 94; Wiener JA. 95; Sächs.-Thür. Gewerbe-A., Leipzig 97.

10. Am Wasser. Nymphe, die kniend eine Schwertlilie pflückt. Abb. „Kunst f. Alle“ X. (1895). – Münch. JA. 93, Abb. im Kat; Gr. Berl. KA. 94, Abb. im Kat.

11. Einsam. Junge Frauengestalt unter Bäumen sitzend, betrachtet ein flatterndes Taubenpaar. – Münch. JA. 95. Abb. „Illustr. Z.“ 1897.

Schade, Wilhelm, Genremaler, in München.

1. Die Drud. Dämonische weibl. Gestalt, die sich beängstigend über einen Schlummernden beugt, ihm Willen, Freiheit u. Leben raubend. E: Charles Cabos, Wien. Abb. „Illustr. Z.“, Oct. 1896. – Münch. JA. 90, Abb. im Kat; Wiener JA. 91.

2. 3. Die Gefangene; Ein Irrlicht – Münch. JA. 95.

4. Die letzte Zuflucht (Morphium). Ein j. Mädchen, das sich auf seinem Krankenlager emporrichtet, empfangt von einem Dämon die verderbliche Infusion in den Arm. – Münch. JA. 91, Abb. im Kat.

Schadow, Felix, Historien- u. Genremaler, Sohn Gottfried’s u. jüngerer Bruder Rudolf’ u. Wilhelm’s, geb. zu Berlin am 21. Juni 1819, gest. daselbst am 25. Juni 1861, begann seine Studien im Winter 1838/39 unter Jul. Hübner in Berlin u. ging um 1840 nach Dresden, wo er Schüler der Akademie u. Ed. Bendemann’s wurde. Nach Berlin zurückgekehrt, beteiligte er sich an der Ausführung der Schinkel’schen Fresken in der Museumshalle, u. als nach dem Tode Gottfried Schadow’s (Jan. 1850) das väterliche Haus in der Schadowstrasse einen Umbau erfuhr, schmückte er das Atelier seines Vaters mit einem Freskencyclus aus dem Leben desselben. Felix S. war mit Eugenia d’Alton, einer Enkelin Rauch’s, vermählt.

1. Des j. Tobias Verlobung mit Sarah, der Tochter Reguel’s. Erstes Oelgem. eigener Erfindung. – Dresd. ak. KA. 42.

2. Christus bei Maria u. Martha. E: Schloss Bellevue, Berlin. – Berl. ak. KA. 44.

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 519. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/524&oldid=- (Version vom 1.10.2023)