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3. Zwei Knaben mit einem Windspiel, ganze Figuren. Bez: F. Schadow. Berlin 1849. – Berl. Jub.-A. 86, histor. Abt.
4. Die Schmückung der Braut. Bez: F. Schadow. 1858. h. 0,80, br. 0,96. E: Galerie zu Schwerin.
5. Scene ans dem Lustspiele „Donna Diana“. – Diesd. ak. KA. 60.

Schadow, Johann Gottfried, der Bildhauer, geb. zu Berlin am 20. Mai 1764, gest. daselbst am 27. Januar 1850, als Director der Akad. der Künste. Mitgl. der Akademien Berlin, Wien, München, Stockholm u. A., Ehrendoctor der Berl. Universität, Inhaber des Ordens pour le mérite.

Zeichnungen.

1. Sokrates im Gefängniss. Sepiaz., weiss gehöht. 16 Figuren. Bez: G. Schadow. h. 20″, br. 27″. E: Familie Friedländer, Berlin. – Berl. ak. KA. 1800; Berl. Jub.-A. 86, histor. Abt.
2. Portrait eines j. Mädchens, als Mignon im „Wilhelm Meister“.
3. Sechs Blatt Studien zu den drei Musen auf dem Vorhange des k. Nationaltheaters.
2 u. 3 Berl. ak. KA. 1802.
4. Bildniss der Königin Luise. Profilkopf. Bez: La Regina. 1802. d’al vero a Potsdam. Im Besitz des Kaisers. – Berl. Jub.-A. 86, histor. Abt.
5. Christian Rauch, Bildhauer. Zeichnung 1812. Rad. von Ed. Mandel 1872. gr. fol.
6. Sechs Blätter russischer Soldaten. 5 derselben sind von Buchhorn, eines von Jügel gestochen.
7. Theseus, als Ueberwinder des Minotaur, empfängt den Dank der von ihm befreiten athenischen Jünglinge u. Jungfrauen. Nach dem herkulanischen Gemälde von Schadow als Basrelief in’s Grosse auf Leinwand gezeichnet. Von Dähling ausgeführt. Das Bild, in Helldunkel, befindet sich in einem Saale der Berl. Akad. der Künste.
8. Bruder Martin Luther, Augustinermönch, lässt an die Kirchtüre zu Wittenberg seine 95 Thesen heften wider den päpstlichen Ablass. Oben sieht man die Engel des Lichts mit dem Evangelium, die päpstliche Hierarchie, das Mönchtum u. den Bösen. Zeichnung mit Gold gehöht – Berl. ak. KA. 1832.
9. Der Apostel Paulus vor Festus. Sepiazeichnung. E: Bibl. der Berl. Akademie. Ausgestellt 1841 im wissenschaftlichen u. Kunst-Verein.
10. Zwei alte Weiber aus dem Volke im Streit. (Carricatur). Bez: Gottfried Schadow fecit. In Wasserfarben auf grau. Papier, h. 0,265, br. 0,205. E: Raczynski’sche Samml., Berl. Nat.-Gal. Ein Geschenk G. Schadow’s an den Grafen A. Raczynski 1841. Holzschnitt in Raczynski „Gesch. der neuem d. Kunst“. III.
11. Lustwandelnde Familie im Costüm aus dem Anfang unsere Jahrhunderts. Skizze in Kreide. Aus J. G. v. Quandt’s Samml., versteigert zu Dresden, Aug. 1860.
12. Selbstbildniss G. Schadow’s, Bleistiftz., angekauft für die Berl. Nat-Gal. 1887.

53 Radirungen G. Schadow’s u. einige Stein- u. Zinkdrucke von ihm sind aufgeführt in Jul. Friedländer „Gottfried Schadow. Aufsätze u. Briefe, nebst einem Verzeichniss seiner Werke“. Düsseldorf 1864. 8. Vgl. auch „Handzeichnungen von Gottfried Schadow, herausgegeben von der k. Akademie der Künste in Berlin. Text von E. Dobbert.“ Vierzig Tafeln Farbenlichtdruck von Albert Frisch. Berlin, Paul Bette.

G. Schadow’s grosse Werke „Lehre von den Knochen u. Muskeln“ in 30 Tafeln, Berlin 1830, gr. fol. u. sein „Polyclet oder von den Maassen des Menschen“, Berl. 1834. 8. mit Atlas von 29, von Schadow selbst auf Zink gezeichneten Tafeln sind in den letzten Jahren bei Ernst Wasmuth in Berlin in neuer Ausgabe erschienen.

Schadow, Hans, Portraitmaler, in London.

1. Portrait Virchow’s, Kniest., stehend, profil, in Betrachtung eines auf seiner Hand ruhenden Schädels versenkt.
2. 3. Portr. Helmholz’, Brnstb.; Portr. Mommsen’s, Brnstb.
1–3 Schulte’s Berl. Salon 94.
4. Bildn. des Feldmarschalls Grafen Blumenthal.
5. Bildn. des Geh.-Rats du Bois-Reymond.
4 u. 5 Gr. Berl. KA. 97.

Schadow, Friedrich Wilhelm von, Gottfried Schadow’s zweiter Sohn, Historien- u. Portraitmaler, geb. zu Berlin am 6. Sept. 1789, gest. zu Düsseldorf am 9. März 1862, begann seine Ausbildung bei seinem Vater u. F. G. Weitsch in Berlin u. ging mit seinem Bruder Rudolf 1810 nach Rom. Hier schloss er sich den Klosterbrüdern oder Nazarenern in S. Isidoro an u. trat, wie mehrere derselben vor ihm, 1814 zur kathol. Kirche über. 1819 wurde er Professor u. Mitglied der Berl. Akademie u., infolge seiner Lehrtüchtigkeit, im Herbst 1826, als Nachfolger des Cornelius, Director der Düsseldorfer Akademie, wohin ihn Theodor Hildebrand, Hübner, Lessing u. Karl Sohn begleiteten. In Düsseldorf erwarb er sich nicht nur als Lehrer, sondern auch als Reorganisator der Akademie u. 1829 durch Gründung des Kunstvereins für Rheinlande u. Westfalen Anerkennung. 1840 ging er nochmals nach Rom, wo er, durch das Aufkommen einer in Düsseldorf neuen Kunstrichtung u. wiederholte Angriffe seitens der jüngeren Künstler verstimmt, Erholung suchte. Er fand sie nicht, behielt aber, von Krankheit unterbrochen, fast zwanzig Jahre noch sein Amt bei, das er 1859 erst niederlegte. Wilhelm Schadow war Ehrendoctor der Universität Bonn, Mitglied des Institut de France, Ehrenmitgl. der Dresd. Akad. 1843 erhielt er den preussischen Adel mit dem Beinamen „Godenhaus“, nach der Besitzung der Familie.

I. Oelgemälde.

1. Der h. Johannes. Lith. von A. Dircks. kl. fol.; Lith. von B. Weiss. 4. – Berl. ak. KA. 1810.
2. Bildniss der Prinzessin Wilhelm v. Preussen (Mutter Adalbert’s u. Waldemar’s). E: Schloss Berlin. - Berl. ak. KA. 1812.
3. Joseph im Gefängniss. E: Palais Liegnitz, Berlin. – Berl. ak. KA. 1814.
4. Lebensgr. Brustb. eines Camaldolenser-Mönchs in der weissen Tracht seines Ordens. Gelangte 1819 von Rom nach Berlin an den Vater des Künstlers u. auf die damal. Berl. KA.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 520. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/525&oldid=- (Version vom 1.10.2023)