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der seit 1860 seine Kräfte fast ausschliesslich gehörten. Er zeichnete für die „Illustr. Zeitung“, den „Kladderadatsch“, die „Fliegenden Blätter" u. seit 1872 namentlich für das neugegründete Witzblatt „Ulk“.

1. Die ungleichen Schwestern am Sterbebett der Mutter. Bez: H. Scherenberg. 55. h. 0,96, br. 0,85. E: Galerie Schwerin.

Zeichnungen.

1. Friedrich d. Gr. Stehende Figur nach links, Kniestück. Abb. „Illustr. Z.“ 1863.
2. Karl Freiherr v. Stein. Stehende Figur, Gesicht nach rechts, Kniestück. Abb. „Illustr. Z.“ 1863.
3. Königin Margherita v. Italien. Abb. „Meisterw.“ II.

Scherer, Joseph, Glasmaler, geb. zu Ettelried im schwäb. Kreise Bayern’s am 1. Nov. 1814, gest. daselbst am 25. März 1891, hatte sich seit 1829 in Augsburg, seit 1832 in München ausgebildet. Nachdem er durch seine Fresken in der k. Residenz zu Athen sich einen Namen erworben, war er zur Glasmalerei zurückgekehrt, in der er Hervorragendes leistete. Lebte 1845–53 in Stuttgart, dann in München u. seit 1870 in seinem Heimatsorte.

1. Vier grosse Fenster für die Stiftskirche zu Stuttgart nach Cartons von B. Neher u. architektonischen Einrahmungen von K. Beisbarth. Im Chor: die „Geburt“, die „Kreuzigung“, die „Auferstehung Christi“; an der Westfaçade: der „König David als Stammvater“. Ausgeführt auf Glas von Joseph Scherer u. seinen Brüdern Alois u. Leo.
2. Die „Himmelfahrt Christi“. Für die restaurirte Vorsehungskirche zu Heidelberg. Gest. von Alex. Rordorf. roy. fol.
3. Drei grosse Fenster „Geburt“, „Kreuzigung“ u. „Auferstehung“ für eine Kirche zu Buffalo im Staate New-York.
4. „Christus am Kreuz“ für Amsterdam.
5. „Der heil. Georg“ u. „die heil. Therese“ für eine Kapelle in New-York.
6. Sechs Fenster u. ein Deckengemälde eigener Composition für die Kirche seines Heimatsortes.
7. Drei 70′ hohe Chorfenster der Martinskirche zu Landshut nach Compositionen Joh. Schraudolph’s. Das erste, die „Krönung der Maria“ darstellende Glasgemälde war von Joseph Scherer u. seinen Brüdern Alois u. Leo im J. 1858 bereits vollendet.
8. „Das Abendmahl“ in der Magdalenenkapelle der Martinskirche zu Landshut. Kleines Fenster, nach eignem Entwurf.
9. „Die h. Catharina von Siena u. die Heiligen Bernhard u. Dominicus“. Gr. Fenster nach eigener Composition für die restaurirte Frauenkirche zu München.
10. Drei grosse Fenster mit Darstellungen aus dem Leben Jesu u. dem des h. Martin, nach eigener Composition. Für die Domkirche zu Rottenburg in Württemberg.
11. „Die heil. Elisabeth“. Für das Hospital zu Bonn. Daselbst über der Eingangstür ein Engel mit der Unterschrift: „Gott segne deinen Ein- u. Ausgang“.
12. Drei Fenster für die vom Pfarrer Straubinger restaurirte Kirche zu Geltofing bei Straubing, Niederbayern.
13. Drei Fenster für die vom Bischof Heinrich v. Hofstetter restaurirte heil. Christkirche zu Passau.
14. Zwei Fenster für Seekirchen bei Salzburg.
15. Zwei Fenster nach Schraudolph mit Architecturentwurf von Scherer selbst. Für die Pfarrkirche zu St. Peter in München.
16. Zwei Fenster für die fürstl. Lamberg’sche Familiengruft zu Sichowez in Böhmen.
17. Drei kleine Fenster (Mittelfenster: Auferstehung) für die Gottesackerkapelle zu Worms.
18. „Maria als Himmelskönigin“. Für den Bischof Heinrich v. Hofstetter zu Passau.
19. Oelgemälde: „Die Auferstehung Christi“. Altarbild für die Kirche Föhrenberg im Schwarzwaldkreise.
20. Flügelaltar mit dem „Herz Jesu“. Für Augsburg.
21. „Die Verkündigung Mariä“ nebst den vier grossen Propheten. Auf der Rückseite der Oelberg. Für Augsburg.
22. Madonna mit dem Kinde. Glasgemälde. – Münch. allg. d. KA. 54.
23. Aquarell: Maria mit dem Kinde auf dem Thron, in einer Landschaft. 1857. fol. E: Samml. Maillinger, München. In Farbendr. (mit Aenderung des Hintergr.) roy. fol.

Im J. 1871 beschäftigten den Künstler die Cartons für die Flügel des steinernen, von dem Architecten Prule restaurirten Hochaltars der Martinskirche zu Landshut: Das Gebet auf dem Oelberg, die Dornenkrönung, die Verurteilung, die Kreuztragung.

Schereschewski, Wladimir, Genremaler aus Russland, gegenwärtig (1893) in München.

1. „Nach Sibirien“. Das Innere eines Etappengefängnisses während des Transportes der Verbannten. Bez: W. Schereschewski. München 92. Abb. „Moderne Kunst“ VIII. (1894). – Ausgestellt im Verein Berl. Künstler 1893.
2. Heimatslied in Sibirien. Verbannte im Gefängniss ein Lied der Jugend anstimmend. – Münch. JA. 93.
3. Morituri. (Sehr grosses Bild). – Münch. JA. 94; Pester Frühj.-A. der Ges. f. bild. Kunst, eröffnet 14. April 97 im neuen Künstlerhause.

Scherres, Alfred, Sohn des bekannten Berliner Malers, Landschaftsmaler, war, wie schon sein Vater, Schüler der Kunstakademie zu Königsberg. Lebt in Charlottenburg. Früher in Karlsruhe.

1. Abenddämmerung. Kirchdorf bei Karlsruhe.
2. Schwüler Sommertag am Frischen Haff.
3. Herbstabend an einem märkischen See.
1–3 Bremer allg. KA. 90.
4. Herbsttag an der litauischen Küste. – Wiener JA. 90.
5. Stürmischer Herbstabend in Litauen. – Berl. int. KA. 91; Dresd. ak. KA. 95; Wiener JA. 96.
6. Winterabend bei Tauwetter. – Berl. int. KA. 91.
7.–9. Frühlingstag; Sommermorgen; Sommertag. – Wiener JA. 91.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 537. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/542&oldid=- (Version vom 16.10.2023)