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Von den übrigen zur Ausschmückung des Rathauses herangezogenen Künstlern hatten Bleibtreu, Hugo Vogel u. F. Simmler 1889 ihre Aufgaben beendet.

Scheve, Sophie von, Malerin, in München.

1. Schutzengel. Ein Engel ein schlafendes Kind umarmend. – Berl. ak. KA. 88, Abb. im Kat.
2. 3. Abendsegen; Eierfrau. – Münch. JA. 90.
4. 5. Circe; S. Caecilia. – Münch. int. KA. 97.
6. Holländerin. – Münch. JA. 98.

Schex, Joseph, Historien- u. Genremaler, Schüler der Ddfer Akad., lebte in Düsseldorf, wo er am 13. April 1894 starb. Eine Ausstellung seines künstlerischen Nachlasses erfolgte in der dortigen Künstlerhalle im Juli 94.

1. Selbstportrait des Künstlers aus jüngeren Jahren.
2. Wesel wird von Holländern unter Beistand der reformirten Bürger am 19. Aug. 1629 überrumpelt u. von der Herrschaft der Spanier befreit. – Brüsseler allg. KA. 57, angekauft vom KV. f. Rh. u. W. zum Geschenk an die Stadt Wesel 1877.
3. Cromwell vor dem Bildnisse Carl’s I. – Kölner allg. d. u. histor. KA. 61; Ddf. bei Bismeyer & Kraus 66.
4. Portr. der Elise Polko geb. Vogel, Schriftstellerin. Gest. von L. Sichling. 4.
5. „Mignon“. – Ausgestellt Ddf. 69; KV. f. Rh. u. W. 71.
6. Scene aus „Romeo u. Julia“. Julia in Erwartung Romeo’s; neben ihr die Amme, die Strickleiter herablassend. – Ddf. bei Bismeyer & Kraus 73; Sachse’s Berliner Salon 73. Kleinere Wiederholung im Ddfer KV. f. Rh. u. W. 73.
7. Rettung auf dem St. Bernhard. – KV. f. Rh. u. W. 76.
8. Cromwell drängt Carl I., die Bedingungen der Armee zu unterschreiben. Kniest. Abb. „Daheim“ 1877.

Scheyerer, Franz, Landschaftsmaler, geb. zu Prag 1770, gest. zu Wien am 11. Juni 1839, war Schüler der Prager Akademie u. bildete sich in Wien weiter aus. Arbeitete in Wien.

1. Ansicht von Nussdorf, Oesterreich. E: Kunstakad. Wien.
2. Landschaft mit Wasserfall. Im Vordergr. Schaf- u. Ziegenherde. Bez. 1810. h. 0,74, br. 0,97. – Lepke’s Berl. KA. 90.
3. Ital. Landschaft mit Aussicht in weite Ferne. Im Mittelgr. ein Fels mit schäumendem Sturzbach. Bez: Fr. Scheyerer. h. 0,58, br. 0,74. E: Rudolphinum Prag.
4. Ansicht des Schneeberges in Niederösterreich. Bez: F. Scheyerer 1820. h. 0,58, br. 0,84. E: Kunsthistor. Hofmuseum Wien.
5. Morgenlandschaft mit weiter Fernsicht. Sonnenaufgang. h. 0,69, br. 0,96.
6. Abendlandschaft mit Bach, über den ein Steg führt. Sonnenuntergang.
5 u. 6 Gegenstücke. E: Rudolphinum Prag, seit 1824.

Schgoer, Julius, Genremaler, geb. zu Salzburg 1847, seit 1870 Schüler von W. Diez in München, lebte daselbst.

1. Spazierritt. – Wiener Künstlerhaus, Herbst 74.
2. Rast. – Bremer KA., Anfang 80.
3. Ausritt zur Falkenjagd. – Hannov. KA. 80.
4. In Erwartung des Befehls. – Fleischmann’s (aus München) KA. auf der Brühl’schen Terrasse Dresden’s 86.

Bleistift-Zeichnungen.

1. Ein Fuhrwagen, escortirt von Soldaten des 30jähr. Krieges, qu. fol.
2. Drei Reiter aus der Zeit Friedrich’s d. Gr. in einer Landschaft, qu. fol.
3. Jagdgesellschaft mit vierspänn. Galawagen am Waldsaum. qu. fol.
4. Achtspänn. Lastwagen in ungar. Haidelandschaft haltend, qu. fol.
1–4 Samml. Maillinger, München.

Schiavoni, Felice, Historienmaler, geb. zu Triest 1803, gest. zu Venedig 1868, war ein Sohn u. Schüler Natale’s, der den Vater nach Wien u. Mailand begleitete u. sich 1830 als selbstständiger Künstler in Venedig niederliess. Mitgl. der Wiener Akademie.

1. Kreuzabnahme. – Wiener KA. 32.
2. Raffael die Fornarina malend. War in der Arthaber’schen Sammlung zu Döbling bei Wien, aus der es 1868 an Alb. Klein in Wien überging.
3. Lebensgr. Brustbild einer j. Dame mit reichem goldblondem Haar. Profil. Bez: Felix Schiavoni. h. 0,68, br. 0,55. – Helbing’s Münch. K.-Auct., 31. Oct. 95 u. 11. Mai 97.

Schiavoni, Natale, Portrait- u. Historienmaler, auch Kupferstecher, geb. zu Chioggia bei Venedig am 25. April 1777, gest. zu Venedig am 16. April 1858, kam nach dürftiger, ohne ordentlichen Unterricht verbrachter Jugend nach Florenz zu Rafael Morghen, der sich seiner annahm, u. vollendete seine Ausbildung in Venedig. Als sein erstes Staffeleibild gilt ein heil. Franciscus für die Kirche des Heiligen in Chioggia. 1802 liess er sich in Triest nieder, wo er während eines 14jähr. Aufenthalts vorzugsweise Portraits en miniature u. in Oel malte u. seine schon in Florenz begonnenen Studien in der Kupferstechkunst fortsetzte. Seine beifällig aufgenommenen Bildnisse des österr. Kaiserpaares veranlassten die Berufung des Künstlers nach Wien. Hier beteiligte er sich auch an der Kunstausstellung bei St. Anna durch eine „Ruhe der heil. Familie“ u. einige Madonnen. Sein nächster Aufenthalt Mailand war wiederum der Pflege des Kupferstichs gewidmet, der in G. Longhi daselbst einen der grössten Meister aufwies. In Mailand begann Schiavoni seine bedeutenden graphischen Arbeiten, neben welchen er aber immer noch die Oelmalerei ausübte. Seit 1840 wirkte er auch als Professor an der Akad. zu Venedig. Belg. Kunstausstellungs-Med. 1845.

I. Gemälde.

1. Portr. des Dichters Ignaz Friedrich Castelli (gest. 1862). Brustb. Bez: N. Schiavoni p. in Vienna 1819. h. 0,71, br. 0,58. E: Dr. Aug. Silberstein.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 545. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/550&oldid=- (Version vom 21.10.2023)