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des heimatlichen Bodens. Mit scharfem Blick für die Vorzüge u. Schwächen seiner Landsleute verbindet er das wärmste Mitgefühl mit ihren Freuden u. Leiden u. den mutigen Kampf gegen die geistlichen Herren, ihr Wohlleben u. ihren Zelotismus. Fern aller Uebertreibung sind die Darstellungen Math. Schmid’s ein treues Bild tiroler Lebens, dem neben dem Ernst geschichtlicher Züge ein köstlicher Humor nicht fehlt. 1888 erhielt der Künstler den Professortitel. Im Sommer 1896 verliess er München, um sich wieder in seiner Heimat anzusiedeln. Er gedenkt künftig den Sommer in Innsbruck, den Winter in Bozen zu verbringen. Bronzene Med. London 87; Med. München u. Wien.

I. Oelgemälde.

1. Ruth nach Bethlehem ziehend. (1858). Angek. vom Erzh. Karl Ludwig.
2. Die drei Marien am Grabe Christi. (1859). Stereochromisch ausgeführt auf dem Friedhof zu Innsbruck.
3. Grablegung Christi. Abb. „Illustr. Z.“ 1868. – Wiener allg. d. KA. 68.
4. Die beiden Wurstliebhaber. Bez: Mathias Schmid. München 1871. Abb. „Illustr. Z.“ 1874.
5. Terminirende Mönche. h. 0,82, br. 1,01. Bez: Mathias Schmid. München 1871. E: Jacob Pini. – Münch. KV. 72; Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
6. Der Sittenrichter. Bez: Mathias Schmid. München 1872. Radirt von C. Rauscher, gr. qu. fol. – Oesterr. KV. 72; Hamb. KV. 72; Wiener WA. 73.
7. Beichtzettel-Ablieferung. (Die Druckkosten werden dem Clerus durch Geld oder Naturalien vergütet). – Wiener WA. 73.
8. Die heimatlosen Karrenzieher (Dörcher) auf steilem Alpenpfade. Ein Jesuit u. ein Klosterbruder stehen teilnahmlos am Wege. – Oesterr. KV. 1872; Wiener WA. 73; Lepke’s Berl. Kunstsalon 72; Par. WA. 78. War früher in der Gem.-Samml. Arthur Mayer v. Alsò-Russbach u. gehört jetzt v. Königswarter in Wien, dessen Samml. im Juni 1890 im Wiener Künstlerhause ausgestellt wurde. Trotz wiederholter Bestellung hat der Künstler das Bild nur einmal gemalt.
9. Ländliche Galanterie. 1874 gemalt. h. 0,63, br. 0,51. E: Bolten, Hamburg. – Weihnachtsausstell. im Wiener Künstlerhause 74; Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
10. In Gedanken. Eine j. Bäuerin, dem Flötenspiel eines vor ihr sitzenden Burschen lauschend. – Wiener JA. 74.
11. Die Herrgottshändler. Bez: Mathias Schmid. München 1874. Abb. „Meisterw.“ IV. – Wiener JA. 74; Stuttg. A. in der Galerie 76; Berl. ak. KA. 76.
12. Der Gratulant. – Münch. KV., Ende 74.
13. Das Namensfest der Pfarrersköchin. (1874). Ein Bild „Der Ehrenschub“ (Junge Tirolerin auf der Kegelbahn), Abb. „Illustr. Z.“ 1877, war auf der Wiener JA. 75.
14. Aus dem Berner Oberlande. – Münch. Glasp. 76.
15. Oberbayrischer Bursche. Sitzt, auf den rechten Arm gestützt, in der Linken die dampfende Pfeife. Abb. „Daheim“ 1876.
16. Brautexamen. Bez: Mathias Schmid 1876. h. 0,86, br. 1,15. E: H. C. Fahrig, Leipzig. Gest. von C. Rauscher, gr. qu. fol. Abb. „Universum“ 1890. – Berl. ak. KA. 76; Ddfer allg. d. KA. 80; Leipziger A. a. Privatbesitz, 16. Mai–11. Juli 97.
17. Letzter Blick in die Heimat. Auswanderung der vertriebenen Zillertaler Protestanten im Jahre 1837. Bez: Mathias Schmid. München 1877. Abb. „Kunst f. Alle“ 1886 u. in Pecht’s „Gesch. der Münch. Kunst im 19. Jahrh.“ – Münch. KV. 77; Wiener JA. 77; Berl. ak. KA. 77.
18. Die Klostersuppe. Bez: Mathias Schmid. 1878 entstanden, in amerikan. Privatbesitz. – Wiener JA. 78; Kölner KA. 80.
19. Schlafendes Mädchen. Tirolerin, auf der Ofenbank eingeschlummert. – Berl. ak. KA. 78.
20. Das Verlöbniss. Ein genesenes Kind wird von den Eltern dem Kloster geweiht. Abb. in Rosenberg „Die Münch. Malerschule seit 1871“ u. „Meisterw.“ IV. – Münch. int. KA. 79.
21. Die Ueberraschung. – Wiener JA. 80.
22. Ein Jägergruss. An einem Tisch zwei Mädchen, deren eine die Zither spielt. Ein Jäger bringt einen Strauss. Abb. „Illustr. Welt“ 1895. – Berl. ak. KA. 80; Dresd. ak. KA. 81.
23. Vor der Sitzung. Der Bürgermeister einer kl. Stadt bei der Toilette. h. 0,70, br. 0,55. – Wiener int. KA. 82; Münch. int. KA. 83; Antwerp. WA. 85.
24. Der eingeseifte Herr Pfarrer, beim Rasiren von zwei gabenbringenden Mädchen überrascht. Abb. „Illustr. Z.“ 1883 u. „Meisterw.“ VI. – Nürnb., Bayr. Landes-A. 82; Münch. int. KA. 83; Wiener Künstlerhaus, Anfang 84: Antwerp. WA. 85.
25. Rettung. Ein tiroler Mädchen, das beim Edelweisssuchen abgestürzt, wird von einem Jäger aufgefunden. Bez: Mathias Schmid. E: F. F. Purske, New-York. Radirt von R. Raudner im Atelier von W. Krauskopf, „Zeitschr. f. bild. Kunst“ 1884; Abb. „Illustr.Z.“ 1885 u. „Meisterw.“ VII. – Münch. KV., Frühj. 83 u. Münch. int. KA. 83, Abb. im Kat.; Wiener Künstlerhaus, Herbst 83; Berl. ak. KA. 84, Abb. im Kat.
26. Der Ruhestörer. Ein auf der Ofenbank ihr Mittagsschläfchen haltendes Mädchen wird durch einen Burschen, der einen Strohhalm in der Hand hält, gestört. E: Joh. Blaschka, Wien. – Berl. ak. KA. 84; Wiener JA. 91. Abb. in „Daheim“ 1886 („Was sich liebt, das neckt sich“).
27. Blindekuh. Ein j. Bursche u. vier Mädchen beim Spiel im Bauernhause. Bez: Mathias Schmid. – Dresd. ak. KA. 84.
28. Verlassen. Ein junges tiroler Ehepaar findet auf einem Gebirgspfade am Fusse eines Bildstockes die verlassene Geliebte des Neuvermählten mit einem Kinde im Arm. Bez: Mathias Schmid. Abb. „Kunst f. Alle“, Oct. 1885; „Gartenlaube“ 1888. – Wiener JA. 85; Verein Berliner Künstler, Herbst 85; Münch. Jub.-A. 88.
29. Der Schutzpatron. Ein Bauernmädchen in der Werkstatt des Heiligenbildmalers betrachtet das Bildniss des heil. Antonios. Abb. „Gartenlaube“ 1886.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 583. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/588&oldid=- (Version vom 31.10.2023)