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8. Sächsisches Landmädchen, über den Zaun mit einem Burschen redend. Aquar. Bez: J. B. Schmelzer fec. Dresden, h. 0,31, br. 0,23. Aus der gräfl. Mengden’schen Samml. auf Sachse’s Berl. K.-Auct., Mai 85.
9. Liebespaar. Aquar. h. 0,22, br. 0,16. Aus der Gem.-Samml. F. Woltereck in Hamburg auf Bangel’s Frankf. K.-Auct., Sept. 89.
10. Vor einem Kasperle-Theater. Jahrmarktsscene auf der Vogelwiese zu Dresden. Bleizeichn. aquarellirt. h. 0,21, br. 0,29. Aus der Samml. Becker zu Bobersberg auf Bangel’s Frankf. K.-Auct., 15. Sept. 91.
11. Junge Schnitterin von einer Bergeshöhe in’s Tal blickend. Aquar. h. 0,17, br. 0,21. Aus der Aquarell-Samml. Ferd. Schönemann in Berlin auf Lepke’s Berl. K.-Auct., 10. April 94 u. 10. Dec. 95.

Schmid, Julius, Historien- u. Portraitmaler, geb. zu Wien am 3. Febr. 1854, trat mit 18 Jahren in die Wiener Akademie, wo er unter Prof. Eisenmenger studirte u. 1878 den Rompreis erwarb. Nach einem zweijährigen Studienaufenthalt in Rom beschickte er die Wiener KA. mit einem kleinen Genrebilde aus der römischen Verfallzeit. Einen dritten Preis erhielt der Künstler für zwei friesartige Compositionen, welche die Zeit Rudolf’s des Stifters u. Maria Theresia darstellten, Entwürfe, deren Ausführung indess unterblieb. Zur Ausführung in Mineralmalerei gelangte dagegen eine Anzahl monumentaler Compositionen (5 grössere u. 2 kleinere Deckenbilder) in der Schottenkirche zu Wien. Nach dem Besuch der Pariser WA. 1889 entstanden eine schwebende Frauengestalt als Allegorie des „Morgens“ u. das grosse figurenreiche Bild „Lasset die Kindlein zu mir kommen!“, das 1891 den Reichel-Preis erhielt. Einen zweiten Preis brachten ihm seine Concurrenz-Compositionen „Das Kunstleben in Böhmen in seiner Entwickelung“. Es folgte dann sein „Vorhang zum Raimund-Theater“, neben welchem eine Anzahl Portraits entstanden. Jul. Schmid schafft in seiner Vaterstadt Wien. Ausser den erwähnten Auszeichnungen erhielt er eine ehrenv. Erwähnung der Berl. int. KA. 91, den Oesterr. Kaiserpreis 92, die Med. II. der Münch. JA. 92, die Oesterr. kl. gold. Staatsmed. 94.

I. Oelgemälde.

1. Hagen u. die Donau-Nixen. – Berl. ak. KA. 78; Münch. int. KA. 79.
2. 3. Madonna. Gemalt im Auftrage des Justizministeriums für das Strafhaus in Graz; Siesta. – Wiener JA. 78.
4. Sittenbild aus der römischen Antike. – Wiener JA. 81.
5. Frühlingstraum. h. 1,60, br. 2,19. – Wiener int. KA. 82, Abb. im Kat.
6. Traumversunken. – Wiener JA. 84.
7. Kreuzabnahme. Deckenbild. Keim’sche Mineralmalerei auf Lwd. E: Stift Schotten in Wien. – Wiener Jub.-A. 88.
8. Der Morgen. – Wiener JA. 90.
9. Portr. des Dombaumeisters Friedrich v. Schmidt.
10. „Lasset die Kindlein zu mir kommen!“ Bez: J. Schmid. Abb. „Illustr. Z.“ 94. – Berl. int. KA. 91.
9 u. 10 Wiener JA. 91.
11. Portr. der Frau des Bildh. Benk. Fast profil nach links, in Schwarz mit weissem Federfächer, Kniest., sitzend. – Berl. int. KA. 91.
12. 13. Portraits des Grafen u. der Gräfin Schaumburg. Letzteres: Wiener JA. 93.
14. Portr. der Frau des Künstlers.
15. Portr. des Bürgermeisters Dr. Prix. E: Stadt Wien. – Wiener int. KA. 94.
16. Portr. der Frau Marie v. Ebner-Eschenbach, am Schreibtisch in nachsinnender Haltung, das Gesicht dem Beschauer zugewandt, Kniest, nach links. Heliogr. von J. Blechinger in Wien, fol., Abb. in „Zeitschr. f. bild. K.“ Neue Folge. VI. (1895). – Wiener int. KA. 94.
17. Vorhang zum Raimundtheater in Wien. Im Mittelfelde eine Vision Raimund’s (Gestalten aus dem „Verschwender“), rechts u. links die als Statuen gedachten Figuren der Schönheit u. der Wahrheit, als Predella ein Lebensfries.
18. Caritas. Eine im Park unter Bäumen sitzende j. Mutter, an der drei blühende nackte Kinder emporklettern. Lebensgr. Bez: Schmid. Holzschnittbeilage zur Weihnachtsnummer der „Illustr. Z.“, Dec. 1896; Abb. in „Reclam’s Universum“ 1898. – Wiener JA. 95; Berl. int. KA. 96.
19. Sommerszeit. – Wiener JA. 95; Stuttg. int. KA. 96.
20. Ein Schubert- Abend beim Grosshändler u. Nationalbank-Director v. Bruchmann in Wien, im Augenblick, wo Schubert eben ein Duett des Hofopernsängers Vogl u. des Frln. Josephine Fröhlich begleitet hatte. – Wiener Schubert- Ausstellung im Künstlerhause 1897. Von der Ges. f. verv. Kunst 1898 in gr. Photogravure herausgegeben.
21. Frühling. – Wiener Jub.-A. 98.

Schmid, Karl, Landschaftsmaler, geb. 1837, gest. 1871, Schüler Anton Hansch’s, lebte in Wien.

1. Aus dem Inntale in Bayern. Bez. 1858. h. 0,525, br. 0,80. E: Erzherzog Karl Ludwig.
2. Das Wetterhorn in der Schweiz. Bez. 1867. h. 0,475, br. 0,495. E: Franz Fischer.
1 u. 2 Wiener histor. KA. 77.

Schmid, Mathias, Genre- u. Historienmaler, geb. im Dorfe See im Paznauner Tal Tirol’s am 14. Nov. 1835, kam als Lehrling zu einem Bildstockmaler, dann 1853 nach München, wo er indess drei Jahre bei einem Vergolder arbeitete, bevor er in die Akademie trat. Hier studirte er zwei Jahre unter Johann Schraudolph’s Leitung, wurde aber von der religiösen Malerei wenig befriedigt u. endlich durch Mittellosigkeit zur Rückkehr in die Heimat gezwungen. Mit Hilfe eines zu Innsbruck erhaltenen kleinen Stipendiums setzte er seine Münchener Studien zwar fort, doch gewährte ihm erst eine Heirat diejenige Unabhängigkeit, deren er zur vollen Hingabe an die Kunst bedurfte. Mit seinem Eintritt in die Schule Piloty’s 1869 entfaltete Math. Schmid immer mehr seine Begabung zur Sittenschilderung

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 582. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/587&oldid=- (Version vom 3.3.2024)