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12. Der Amor. – Wiener JA. 87.
13. 14. Zur irdischen Heimat; Zur ewigen Heimat. (Ein Engel ein Kind nur Erde herab-, ein anderer es zum Himmel emportragend), Pendants.
15. Die heilige Familie. – Wiener JA. 95.

Schwenk, Georg, Historien-, Portrait- u. Genremaler, aus Dresden, besuchte die Dresd. Akademie, die ihm 1886 die kl. silb. Med. zuerkannte. Lebt in Loschwitz bei Dresden.

1. Geheimrat Prof. Dr. Radius (geb. 1797, gest. 1884), Brustbild. Bez: Georg Schwenk. Leipzig 1888. h. 0,64, br. 0,52.
2. Frau Geheimrat Radius geb. Brandstetter, Gemahlin des Vorigen (geb. 1810, gest 1890), Brustbild. Bez: G. Schwenk, h. 0,64, br. 0,52.
1 u. 2 E: Städt. Museum zu Leipzig, Gedächtnisshalle von Wohltätern der Stadt.
3. Drei Entwürfe zu Wandmalereien für die Nicolaikirche zu Eisenach: Christus (Halbfigur), Paulus u. Moses, sitzende ganze Figuren. – Dresd. ak. KA. 94.
4. Mutterglück. Sitzende j. Frau, das auf ihrem Schos ruhende lächelnde Kind voll Innigkeit betrachtend. Bez: G. Schwenk 1895. – Dresd. ak. KA. 95; Sächs. KV., März 96 u. Febr. 98.
5. Studienkopf. Durch d. Sächs. KV. 1897 an Vermessungs-Ingenieur E. Götze in Glauchau.
6. 7. Entwürfe zu zwei Kirchenfenstern für die Kirche zu Loschwitz: „Christus in Gethsemane“ u. „Der barmherzige Samariter“, gestiftet von Prof. Ed. Leonhardi. Die Glasmalerei von Bruno Urban in Dresden im Aug. 1898 in Angriff genommen.
8. Wandgemälde in der Nicolaikirche zu Eisenach: „Christus predigt vor dem Volke“. Der Heiland, von andächtigen Zuhörern umgeben, hat die Hände predigend erhoben u. blickt, vom Gottesgeiste erfüllt, beseligt empor.
9. Bildn. des Geheimrats Oertel. – Dresd. Deutsche KA. 99.

Schwerdgeburth, Carl August, Zeichner u. Kupferstecher, geb. zu Gera 1785, gest. zu Weimar am 25. Oct. 1878, war der Sohn des aus Dresden stammenden Landschaftsmalers u. Zeichnungsmeisters Johann Burkhard S., der ihm den ersten Unterricht erteilte. Er war Schüler der Dresd. Akademie, arbeitete darauf für die chalkograph. Gesellschaft in Dessau u. für das Industrie-Comptoir in Weimar u. liess sich 1805 hier dauernd nieder. Hofkupferstecher.

1. Goethe, Gedanken sammelnd. Halbe Figur. Gez. u. gest. 1832. fol.
2. Carl August bei Goethe. Gez. u. gest. fol.
3. Luther auf dem Reichstage zu Worms. Gez. u. gest. roy. qu. fol.
4.–11. Acht Scenen aus dem Leben Luther’s. Erfunden u. gest. von C. A. Schwerdgeburth in Weimar:
1) Luther’s Abreise von Wittenberg zum Reichstage in Worms, d. 2. April 1521.
2) Luther’s Ankunft auf der Wartburg, d. 4. Mai 1521.
3) Luther predigt im Dorfe Möhra.
4) Luther in Jena, im Gasthause zum Bären, d. 4. März 1522.
5) Luther’s Vermählung am 13. Juni 1525 zu Wittenberg.
6) Luther im Kreise seiner Familie zu Wittenberg am Christabend 1536.
7) Luther’s Abschied im Jahre 1546, d. 23. Januar zu Wittenberg.
8) Luther vor dem Reichstage zu Worms, d. 18. April 1521.
Bl. 1)–7) qu. fol., Bl. 8) gr. qu. fol.
12. Faust u. Gretchen. Aquarell. – Wiener 3. int. KA. 71.

Ausser seinen Kupfer- u. Stahlstichen nach eigenen Zeichnungen arbeitete der Künstler nach A. Carracci, Correggio, Cranach, C. Dolce. Dürer, Naeke (Gretchen mit der Sternblume), A. del Sarto, W. Schmidt (Schiller in der Laube), J. H. Tischbein I. (Maria Pawlowna v. S.-Weimair) u. C. Vogel (C. M. v. Weber).

Schwerdgeburth, Otto Carl Friedr. Julius, Historienmaler, geb. zu Weimar an 5. März 1835, gest. daselbst am 22. Dec. 1866, war anfangs Schüler seines Vaters, des Kupferstechers Carl August S., dann Friedr. Preller’s u. seit 1856 der Akad. zu Antwerpen, wo er vier Jahre studirte u. während dieser Zeit von den belgischen Meistern Guffens u. Swerts zur Beteiligung an den Wandmalereien in der Antwerpener Börse u. in der S. Nicolaskirche eingeladen wurde. Es waren die enteren 13 Wandgemälde aus der ältern Handelsgeschichte der Stadt, die mit Unterstützung des deutschen Künstlers ihrer Vollendung entgegengingen, als ein Brand in der Nacht zum 3. August 1858 die berühmte alte Börse vernichtete. 1860 nach Weimar zurtickgekehrt, arbeitete Otto S. in den nächsten zwei Jahren an einigen historischen Compositionen, ging dann aber im Sommer 1862 nach Reichenhall u. in die Salzburger Alpen. Hier fasste er den Plan zum Gemälde „Hofer’s Gang zur Hinrichtung“, der ihn zunächst nach Verona führte, welcher Reise sich eine grössere nach Florenz, Rom u. Neapel anschloss. Während seines letzten Aufenthaltes in Weimar wurde er durch Prof. Ferd. Pauwels beeinflusst.

1. Thomas Münzer als Gefangener vor den Fürsten in Frankenhausen.
2. Hathburg, erste Gemahlin Heinrich’s des Finklers, scheidet von ihrem Kinde, um in’s Kloster zu gehen.
3. Des jungen Goldschmieds Meisterstück.
4. Die Kurfürstin Sibylle mit ihren Söhnen bittet Karl V. um Gnade für ihren Gemahl.
5. Der verfolgten Salzburger Protestanten letzter Blick in die Heimat 1732. Bez: Otto Schwerdgeburth, Weimar 1862. h. 1,02, br. 1,54 E: Kunstverein zu Bremen, angek. 1864. Das Bild entstand 1863 nach dem zweiten Aufenthalt des Künstlers in den Salzburger Alpen. Abb. „Illustr. Z.“ 1865; Lith. von Carl Feederle in München 1868. imp. qu. fol. – Gr. Bremer Gem.-A. 64.
6. Die Spaziergänger vor dem Tor am Osterfest, nach Goethe’s „Faust“. h. 1,81, br. 1,85. E: Museum Wallraf-Richartz in Köln, Geschenk des Museum-Vereins 1864. Abb. „Illustr. Z“ 1867; Gest. von N. Barthelmess. roy. qu. fol. Sächs. KV.-Bl. 1870; Abb. „Daheim“ 1881. – Berl. Jub.-A. 86, histor. Abteil.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 693. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/698&oldid=- (Version vom 3.12.2023)