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34. Selbstbildnis, Kniestück. Der Künstler, etwas nach rechts gewandt in seinem Atelier stehend. Die herabnängende Linke hält den Pinsel, die Rechte ist in die Seite gestemmt, das Gesicht dem Beschauer zugekehrt. – Münch. JA. 95, Abb. im Kat; JA. Ddorfer Künstler (Schulte), März 95; Berl. int. KA. 96.
35. Veilchen. Sitzendes Mädchen mit Veilchen im Schos. Kniest. Bez: Carl Sohn. Ddorf 1896. – Münch. JA. 96. Abb. „Kunst f. Alle“ 1896.
36. Vorbereitung zum Fest. Vier j. Mädchen sind in einer hohen Halle mit Blumenschmückung eines grossen Baumastes beschäftigt. – Gr. Berl. KA. 97; Münch. JA. 98. Abb. „Kunst f. Alle“ 1898.
37. Im Kornfeld. Junges Mädchen, aus Feldblumen einen Strauss windend. h. 0,90, br. 0,51. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 26. Januar 97, Abb. im Kat.
38. 39. Die Freundinnen; In Gedanken. – Gr. Berl. KA. 98.
40. Die kleine Obstträgerin. Ein reich gekleidetes kl. Mädchen, das eine Fruchtschale trägt, blickt ängstlich nach dem auf dem Steinboden nebenhertrippelnden Papagei. Bez: C. Sohn jr. h. 0,44, br. 0,27. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 28. März 99, Abb. im Kat.

Sohn, Paul Eduard Richard, Genre- u. Portraitmaler, der ältere Sohn Carl Ferdinand’s, geb. zu Düsseldorf 1834, war Schüler seines Vaters, der Ddorfer Akad. unter Schadow u. des Genremalers Rudolf Jordan. 1867 besuchte er Paris u. liess sich dann in seiner Vaterstadt nieder.

1. Der Altertümler. – Ddfer KV. f. Rheinl. u. W. 76.
2. Bauernstube. – Ddfer KA. bei Bismeyer & Kraus 76.
3. Der Politiker. – Hannov. KA. 80.
4. Sonntagmorgen. – Berl. ak. KA. 89.
5. Gehst Du mit? – Gr. Berl. KA. 93.

Sohn, Wilhelm, geb. zu Berlin am 29. August 1830, Schüler seines Oheims u. nachmaligen Schwiegervaters Carl Ferdinand Sohn in Düsseldorf, wohin er 1847 von Berlin gezogen war, malte anfangs biblische Bilder, erkannte aber bald das Genre als sein eigentliches Feld, das er nun mit völliger Hingabe cultivirte. Die nach dem Tode Carl Sohn’s 1867 ihm angetragene Professur an der Akademie lehnte er ab u. erst im März 1874 wurde er als Lehrer der Genremalerei u. Leiter einer Meisterclasse der Ddfer Akademie eingeführt. Nach mehrjähriger Tätigkeit in Düsseldorf folgte er dem Ruf als Professor an die Kunstschule zu Karlsruhe, gab sein dortiges Lehramt jedoch schon 1895 auf, um sich der Vollendung des von der Berliner Nat.-Galerie bestellten grossen Gemäldes „Abendmahlsspendung an einen Sterbenden“, im Costüm des 17. Jahrhunderts, mit ungeteilter Kraft zu widmen. Sein Nachfolger in Karlsruhe wurde Claus Meyer. Wilhelm Sohn starb in der Heilanstalt Pützchen bei Bonn am 16. März 1899. Er war seit 1869 Mitgl. der Berliner u. seit 1875 Ehrenmitglied der Akad. von Stockholm, erhielt 1866 die kl. gold. Med. der Berl. Akad., 1867 die gold. Med. der Pariser WA., 1887 das Preisdiplom der Dresd. Aquarell-A.

I. Oelgemälde.

1. Kaiser Friedrich Barbarossa im Zauberschlafe. (1850).
2. Christus u. seine Jünger auf dem stürmischen See. In der Mitte des Bildes der noch schlafende Heiland. Im Ganzen neun fast lebensgroße Figuren. Bez: W. Sohn 1853. h. 2,24, br. 2,51. E: Städt. Gem.-Samml. Düsseldorf, Concurrenzarbeit, angek. vom Kunstverein u. Galerieverein 1853. – Berl. ak. KA. 54.
3. Christus am Oelberge. (1855). E: Evangel. Friedenskirche in Jauer, Rgbz. Liegnitz, gestiftet vom KV. f. Rheinl. u. Westf.
4. Die heilige Genoveva. (1856).
5. Der Kinder Traum in der Christnacht. – Berl ak. KA. 56.
6. Eine Zigeunerin. Bez: W. Sohn 1858. h. 0,47, br. 0,42. E: Stadt-Museum Königsberg. Gest von G. Eilers f. die Mitgl. des KV. 1864.
7. Verschiedene Lebenswege. h. 0,99, br. 0,81. E: Nassauischer KV., Wiesbad. Gem.-Gal. – Kölner allg. d. KA. 61.
8. Der Geiger u. sein Kind. – Oesterr. KV. 62.
9. Eine Gewissensfrage. h. 0,90, br. 1,00. E: Kunsthalle Karlsruhe. – Berl. ak. KA. 64.
10. Die Consultation beim Advocaten. Derselbe erläutert einer Dame in Trauer ein Document. Ein j. Mädchen hört zu. Costüm des 17. Jahrh. Bez: Wilh. Sohn Ddf 1866. h. 1,20, br. 1,50. E: Städt. Museum Leipzig, angek. aus dem Vermächtn. G. B. E. Simons 1867. Gest. von Ernst Forberg, Vereins-Bl. des Rhein.-Westf. KV. 1889. roy. qu. fol. Abb. in J. Vogel „Das Städt. Museum zu Leipzig“. – Berl. Jub.-A. 86; Ddfer histor. KA. 88; Wiener Jub.-A. 93; Berl. int. KA. 96, histor. Abteil.
11. Brustbild eines Kriegers aus dem 17. Jahrh. Bez: Wilh. Sohn 1869. h. 0,70, br. 0,545. E: Dresd. Galerie, seit 1887.
12. Trost in der Andacht. Blondes Mädchen in schwarzer Tracht vor dem Altare. 1870 gemalt. h. 0,45, br. 0,34. Gelangte aus Sachse’s Berl. Gem.-Ausstell. 1870 an Consul Ed. F. Weber in Hamburg. – Hamb. A. a. Privatbesitz 79.
13. Zigeunermädchen mit ihrem Hunde. Bez: W. Sohn. h. 0,29, br. 0,25. E: Städt. Museum Leipzig, Schumann’sche Stiftung 1871.
14. Venetianische Edeldame. – Berl. ak. KA. 74.
15. Junges Mädchen im Costüm der Renaissancezeit auf einer Truhe am Spinnrade sitzend. Halbfigur. Ausstell. der Kunsth. Honrath u. van Baerle in Berlin 1881.
16. Spanierin. Weibl. Brustbild, nach links gewandt, in rotem goldgestickten Brocatkleide mit breiter Halskette u. rotem Sammetbarett mit Pfauenfedern. Bez: Wilh. Sohn. Holz. h. 0,24, br. 0,20. – Miethke’s Wiener K-Auct., 15. u. 16. Dec. 91.
17. Vornehme Florentinerin mit Schleier u. einer Rose im Haar. Holz. h. 0,34, br. 0,26. – Lepke’s Berl. K-Auct., 5. April 92.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 763. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/768&oldid=- (Version vom 27.12.2023)