Seite:Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts Zweiter Band.pdf/818

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Dieser Text wurde anhand der angegebenen Quelle einmal korrekturgelesen. Die Schreibweise sollte dem Originaltext folgen. Es ist noch ein weiterer Korrekturdurchgang nötig.
40. 41. Blick auf den Königssee mit Kloster S. Bartholomä u. dem Watzmann. Zwei Mönche als Staffage. h. 0,89, br. 1,26. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 8. Nov. 92 u. 17. Oct. 93.
42. 43. Abendlandschaft; Am Ostseestrande. – Hannov. KA. 94.

Meist nach handschriftl. Mitteilungen des Künstlers.

Steinkopf, Gottlob Friedrich von, Landschaftsmaler, Sohn u. Schüler des Tier- u. Landschaftsmalers Johann Friedrich, der ihm den ersten Kunstunterricht erteilte, ward am 1. März 1779 zu Stuttgart geboren, woselbst er am 20. Mai 1860 starb. Nachdem er unter Joh. Fr. Leybold das Kupferstechen erlernt, ging er 1799 in Wien zur Malerei über, in welcher er die Landschaft in Jos. Koch’scher Richtung vertrat. Ein mehrjähriger Studienaufenthalt in Rom, wo er um 1807 eintraf, führte ihn auch in den Overbeck’schen Kreis, dessen ideale Ziele auch die seinigen wurden. Nachdem er hier einige Gemälde vollendet, kehrte er 1814 nach Wien zurück. Seit 1821 aber lebte er wiederum in Stuttgart, wurde 1825 Mitglied der Berliner Kunstakademie u. 1829 Lehrer, 1833 Professor u. 1845 Direktor der Stuttgarter Kunstschule, an der er bis zum Februar 1854 erfolgreich wirkte, dann aber wegen Kränklichkeit in den Ruhestand trat. Seit 1836 hatte er auch der Wiener Akad. als Mitglied angehört.

1. Flusslandschaft mit Aussicht auf’s Meer. In Rom gemalt.
2. Der Morgen eines Opferfestes. 1810 in Rom gemalt.
3. Rückkehr von der Löwenjagd. 1812 in Rom gemalt.
4. Abendsegen in der Kapelle am Wege. 1813 in Rom gemalt.
5. Grosse heroische Landschaft. Motiv bei Ischia mit Aussicht auf’s Meer. Bez: G. F. Steinkopf. h. 5′ 3½″, br. 7′ 1″ sächs. E: Samml. J. G. v. Quandt’s in Dresden, der das Bild auf der Dresd. ak. KA. 1820 erwarb u. bis 1868 besass.
6. Morgenstimmung, Motiv aus Deutschland, vielleicht von dem Ufer der Donau. 1820. E: v. Cotta.
7. Grosse italienische Landschaft mit Erinnerung an die Ufer des Arno. War nach 1821 beim Buchhändler Cotta, dem Bruder des Besitzers, in Leipzig zu sehen.
8. Odysseus vor Nausikaa noch seiner Ankunft auf der Phaiakeninsel. War 1821 in Dannecker’s Antikensaale ausgestellt. – Stuttg. KA. 24.
9. Landschaft mit Cheiron u. Achilleus. 1822 vollendet. h. 0,73, br. 1,03. E : Museum Stuttgart.
10. Abraham bewirtet die drei Engel vor seiner Hütte. 1822 vollendet. h. 3′, br. 3½′. Kam nach England.
11. Ideale Landschaft mit einer italien. Weinlese. h. 3½′, br. 4½′. War 1822 im Besitz eines Stuttgarter Kunstfreundes. – Stuttg. KA. 24.
12. Rückkehr von der Abendandacht. Landschaft mit einem Strom. Einem landenden Kahn entsteigt eine festlich gekleidete Familie, von dem Besitzer einer Villa begrüsst. h. 3′ br. 4′. 1823 vollendet. Vom Künstler als Opfer der Dankbarkeit Herrn von Cotta dargebracht. War 1824 in Stuttgart u. Berlin ausgestellt.
13. Ansicht des k. Landhauses Rosenstein bei Stuttgart. E: König von Württemberg. Lith. von Emminger. roy. qu. fol.
14. Die Kapelle auf dem Rothenberg. Mausoleum der Königin Catharina von Württemberg. Sonnenuntergang, h. 5½′, br. 7′. Im Auftrag des Königs v. Württemberg 1825 gemalt. Gegenstück zur Ansicht des k. Landhauses Rosenstein. Lith. von C. Heinzmann. roy. qu. fol. Württemb. KV.-Bl. – Stuttg. KA. im Frühj. 1827. Eine freie Wiederholung auf der Stuttg. KA., Mai 39. Eine kleinere Wiederholung, in Knieriem’scher Harzmalerei ausgeführt, wurde vom Künstler für seine Schülern, der Erbprinzessin von Oranien geb. Prinzessin v. Württemberg zum Abschied als Andenken ausgeführt.
15. „Kindliche Liebe“. Kleobis u. Biton. Nach Herodot. 1833. E: Landhaus Rosenstein.
16. Wiederaufwachen der Natur. Schwäbischer Frühling in seiner manchfaltigen Obstblüte, in der ein genesender Greis mit seiner Familie sich erfreut. – Stuttgarter KV., Juni 1839, angek. vom König v. Württemberg.
17. Die elyseischen Gefilde mit vielen Figuren. h. 1,10, br. 1,52. E: Museum Stuttgart. – Stuttg. KV. 43; Kölner allg. d. u. histor. KA. 61.
18. Aussicht über die röm. Campagna von der Gebirgsanhöhe bei Marino. In der Ferne Rom mit der Peterskirche. Holz. h. 16″, br. 21″. E: v. Speck-Sternburg’sche Gem.-Samml., Lützschena bei Leipzig.
19. Ideale italien. Landschaft. E: Baron Cotta in Stuttgart.
20. Ideale Landschaft. E: Baron Reischach in Stuttgart.
19 u. 20 Münch. d. allg. u. histor. KA. 58.

Steinla, Franz Anton Erich Moritz, Sohn des Pastors adj. Fr. Rud. Müller zu Gebhardshagen im Herzogtum Braunschweig, geb. zu Steinla bei Hildesheim am 21. Aug. 1791, gest. zu Dresden am 21. Sept 1858, war Schüler der Dresd. Akad., dann R. Morghen’s in Florenz u. G. Longhi’s in Mailand u. wurde nach seiner Heimkehr aus Italien Prof. des Kupferstichs an der Dresdner Akademie. Zur Vermeidung einer Namensverwechselung mit gleichzeitigen Stechern des Namens Müller vertauschte er diesen mit dem seines Geburtsortes. Er war ord. Mitglied der Dresdner u. seit 1853 auch der Berliner Akad. d. Künste.

I. Oelgemälde.

1. Selbstbildnis des Künstlers. Halbfigur. Bez. Steinla se ips. pinxit 1826. h. 0,83, br. 0,67. E: Galerie Dresden, Geschenk des Künstlers.

II. Kupferstiche.

Von Werken älterer Meister stach Moritz Steinla 4 Bll. nach Raffael (Madonna Sistina, Madonna mit dem Fisch, Julius II., den Kindermord), 3 nach Cranach, je 2 nach Fra Bartolommeo u. Dürer u. je 1 Bl. nach Michelangelo,

Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 813. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/818&oldid=- (Version vom 3.1.2024)