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u. Oelstudien u. eine grosse Anzahl Zeichnungen, Entwürfe u. Studien amfassend, fand vom December 1898 bis zum Januar 1899 in der Berliner National-Galerie statt. Die daselbst ausgestellten Oelgemälde sind vorstehend mit einem * bezeichnet. Eine Ausstellung des künstlerischen Nachlasses in der Kunsthalle zu Ddrf war der Berliner vorausgegangen. Die Ddfer Ausstellung umfasste c. 48 Werke aus Privatbesitz u. 250 Oelskizzen, Studien u. Handzeichnungen.

Veillon, Auguste, Schweizer Landschaftsmaler, geb. zu Bex (Canton Wallis) am 29. Dec. 1884, gest. zu Genf am 5. Januar 1890, bis zum 20. Jahr Theolog, dann Schüler Diday’s in Genf u. in Paris u. Rom weitergebildet Nach mehreren Reisen in Europa besuchte er auch Aegypten. Lebte meist in Genf.

1. Frühlingsmorgen am Brienzersee. Bez: A. Veillon 1866. h. 1,125, br. 1,73. E: Staat Bern, Kunstmuseum Bern.
2. Kalifengräber. Bez: A. Veillon. h. 1,13, br. 1,93. E: Kunstmuseum Bern, Geschenk von Frau Tscharner-Erlach.
1 u. 2 Münch. int. KA. 69.
3. Am Golf von Spezzia. Bez: A. Veillon. h. 0,49, br. 0,72. E: Künstlergut Zürich.
4. Abend am Vierwaldstädtersee. Bez: A. Veillon 1869. h. 1,16, br. 1,75. E: Künstlergut Zürich.
5. Vitznau. – Zürich, Schweizer KA. 71.
6. Abend in der Lagune bei Venedig. h. 1,20, br. 1,78. E: Museum Basel aus dem Birmann’schen Fonds.
7. Frühlingsmorgen in Venedig, Canal della Giudecca.
8. Sturm im Golf della Spezzia.
6–8 Wiener WA. 73.
9. Aegyptische Landschaft. Der durch Segelschiffe belebte Nil in der Nähe Kairo’s. In der Ferne die Minarets der Stadt.
10. Erinnerung an Holland. Im Hintergr. Haag. Vorn Wiesen mit weidendem Vieh u. ein Canal mit Windmühle.
9 u. 10 Zürich, Schweizer KA. 81.
11. Arabisches Lager am Nilufer.
12. Herbstnachmittag am Genfersee.
13. Die Maas bei Dordrecht.
11–13 Zürich, Schweizer KA. 83, Abb. aller im Kat.
14. Souvenir de Palestine. – Schweizer KA. 87.
15. Der See von Tiberias. h. 1,15, br. 1,95. E: Museum Rath in Genf, erworben durch die Stiftung Diday 1890.

Veit, Johannes, der ältere Bruder Philipp’s, geb. zu Breslau am 2. März 1790, gest. zu Rom am 18. Januar 1854, begann seine Kunststudien 1810 in Wien u. setzte sie seit 1811 in Rom fort. Er gehört den Praerafaeliten an u. schloss sich in Rom besonders an Overbeck, dessen Werken die seinigen verwandt sind. 1819 verliess er Italien, lebte einige Jahre in Dresden, kehrte dann aber nochmals nach Rom zurück.

1. Die Geburt Christi. – Berl. ak. KA. 20.
2. Die Anbetung der Hirten. E: Die kathol. Hedwigskirche in Berlin, Geschenk des Künstlers.
3. Selbstportrait des Künstlers, Kopf nach rechts. E: Maler Carl Hoffmann in Dresden. – Sächs. KV., März 89.
4. Portrait der Frau Henriette Herz. h. 0,27, br. 0,215. – Lepke’s Berl. K.-Auct., 5. April 92.

Veit, Philipp, jüngerer Bruder des Johannes, geb. zu Berlin am 13. Febr. 1793, gest. zu Mainz am 18. Dec. 1877, begann seine Ausbildung in Berlin, Paris, Jena, Dresden u. Wien unter Leitung seiner Eltern, der Tochter Moses Mendelssohn’s, u. seines Stiefvaters Friedrich v. Schlegel, u. beteiligte sich als Freiwilliger 1813 u. 1814 an den Schlachten von Dresden, Culm u. Leipzig. 1815 ging er nach Rom, wo er sich den Nazarenern der Richtung des Cornelius, Overbeck’s u. W. Schadow’s anschloss u. mit ihnen an den Fresken in der Casa Bartholdi u. der Villa Massimi arbeitete. Seine ferneren Arbeiten in Rom waren der „Triumph der Religion“ für die vatikanische Galerie u. ein Altarbild „Maria in Gloria“ für „Sta. Trinità de Monti“. Er blieb bis 1830 in Italien u. wurde darauf Director des Städel’schen Instituts in Frankfurt a. M., wo er neben seiner amtlichen Tätigkeit eine grosse Schaffensfreudigkeit bewies, namentlich einen „Heiligen Georg“ für die Kirche zu Bensheim (Hessen), „Die Marien am Grabe“ für die Königin Elisabeth v. Preussen u. die später auf Leinwand übertragenen Fresken „Triumph des Christentums“, „Einführung der Kunst durch das Christentum in Deutschland“ u. die „Italia“ u. „Germania“ für das Städel’sche Museum malte. Um 1833 entstand auch seine der Beschreibung der Ilias folgende Federzeichnung des Achilleus-Schildes zu der an der Decke des zweiten Antikensaales angebrachten Verzierung im alten Bau des Städel’schen Instituts. 1843 zog Veit sich nach Sachsenhausen zurück, wo 1846 die „Himmelfahrt Maria’s“ für den Frankfurter Dom u. 1847 die Aquarell-Skizze zur Chornische des Berliner Doms, die „Erwartung des Weltgerichts“, entstanden. Nach seiner Uebersiedelung nach Mainz 1853 wurde ihm die Direction der dortigen Galerie übertragen. Hier componirte er den von den Malern Settegast, Lasinsky u. Hermann 1868 ausgeführten Fresken-Cyclus für den Chor des Mainzer Domes, eine seiner letzten grossen Arbeiten. Zu seinen namhaftesten Schülern gehörten Ed. Steinle u. Alfred Rethel. Er war seit 1845 Mitglied der Akad. zu München.

I. Oelgemälde.

1. Die Gestalt der Religion. Wiederholung des Fresco im Braccio nuovo des Vaticans mit Weglassung der Nebenfiguren. – 1819 auf der zu Ehren des Kaisers Franz in Rom im Palast Cafarelli veranstalteten Kunstausstellung.
2. Der heil. Sebastian. – Röm. Ausstellung im Palaste Cafarelli 1819; Berl. ak. KA. 20.
3. Portrait einer Tochter des Barons Stein. (1821).
4. Der Kopf der allegor. Figur der Religion aus dem Fresco im Museo Chiaramonti. Abb. im Werk Raczynski.
5. Ecce homo. Dieser Ecce homo mit Dornenkrone u. Rohrscepter, Brustbild, h. 0,45, br. 0,36, befand sich als Gastgeschenk des Künstlers 1829 in der Wohnung der Luise Seidler in Weimar, welche das Bild an Frau Prof. Strack in Bremen vermachte mit dem Wunsch, es ihrerseits dem Bremer Kunstverein zu hinterlassen, wodurch es im August 1870 Eigentum desselben wurde.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 912. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/917&oldid=- (Version vom 5.2.2024)