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3. 4. 5. Das Haupt- oder Mittelbild der Wand gegenüber zeigt Otto I. mit seiner Gemahlin Editha, die getreue Stadt Magdeburg besuchend, die Seitenbilder Heinrich I. beim Vogelherde die Königskrone empfangend u. den König, von einer Anhöhe der Hunnenschlacht bei Merseburg zuschauend, während die schmalen Flächen der Fensterwand Scenen aus deutscher Volksdichtung als Schmuck erhalten. (Vgl. den Aufsatz von Georg Gronau: „Die Wandbilder Hugo Vogel’s für das Ständehaus in Merseburg“ (mit dem Portrait des Künstlers) u. Abbildungen in der „Zeitschrift für bild. Kunst“ N. F. IX. Jahrg. 1897/98). Ende 1899 gehen die grossen Wandgemälde ihrer Vollendung entgegen. Vgl. auch „Hugo Vogel“ von Julius Lessing. In „Kunst f. Alle“ XI. (Dec. 1895). – Gr. Berl. KA. 1900, Abb. im Kat.

Vogel, Johann Friedrich, Kupferstecher, geb. zu Ansbach am 17. Dec. 1829, gest. zu München am 13. Februar 1895, ein Schüler der Mayer’schen Kunstanstalt in Nürnberg, A. Reindel’s daselbst u. L. Sichling’s in Leipzig, arbeitete meist nach neueren Meistern, namentlich nach Knaus, Lasch u. Piloty. Sein bedeutendstes Werk sind wol seine „Spieler“ nach Knaus, welche 1868 in gr. qu. fol. erschienen.

Vogel, Lorenz, Genremaler, in München.

1. Jubelhochzeitspaar. (Ein goldnes Hochzeitspaar, Portraits.) – Berl. ak. KA. 80; Münch. int. KA. 83.
2. Beethoven (am Klavier in Anwesenheit von vier Zuhörern. Entstehung seiner Mondscheinsonate.) Bez: Lor. Vogel 1886 München. Abb. „Gartenlaube“ 1896.
3. Verwaist. Bez: Lor. Vogel. h. 0,70, br. 0,56. – Aus der Samml. Wilh. Maas-Mannheim auf Bangel’s Frankf. K.-Auct, 21. Mai 94.

Vogel, Ludwig, Historienmaler, geb. zu Zürich am 10. Juli 1788, gest. daselbst am 28. Aug. 1879, erhielt den ersten Kunstunterricht durch H. Füssli u. C. Gessner, trat 1808 in die Wiener Akademie, neben welcher er sich in der Maurer’schen Zeichnenschule fortzubilden suchte, u. ging 1810 mit Overbeck, Pforr u. Hottinger nach Rom. Hier setzte er unter dem Einfluss von Cornelius u. Koch seine Studien bis zum Frühjahr 1813 fort u. malte während dieser Zeit sein umfangreiches Bild „die Heimkehr der Schweizer nach der Schlacht bei Morgarten“. Bis zum Herbst 1813 lebte er seinen Studien in Florenz, von wo er im October nach Zürich heimkehrte.

1. Die freudige Heimkehr der siegreichen Eidgenossen aus der Schlacht bei Morgarten 1315. In Rom begonnen, 1813 in Zürich vollendet. War Eigentum des Künstlers, der das Bild 1815 selbst radirte. qu. fol.; Lith. von Hasler.
2. Bildniss des Malers u. Kunstforschers Heinrich Meyer (geb. in Zürich am 16. März 1760, gest. in Jena am 11. Oct 1832), der langjährige Hausgenosse u. künstlerische Berater Goethe’s. Gem Zürich 1813. Gest. von H. Meyer für das Neujahrsblatt der Künstlergesellschaft in Zürich für 1852. Abb. in „Zeitschr. f. bild. K.,“ Nov. 84.
3. Selbstportrait, Studienkopf. Aetatis 27. 1815 gemalt.
4. Tell, der Gessler nach dem Apfelschuss den Pfeil zeigt. – Münch. KA., Oct. 29. Vorradirt von Joh. Jac. Lips, gest. von C. Gonzenbach. gr. qu. fol.; Abb. „Illustr. Z.“ 1868.
5. Uli Rotach nach der Schlacht am Stoss von zwölf Oesterreichern umringt. 1829 gemalt. Orig. in Trogen, Canton Appenzell. Der Orig.-Carton, h. 0,92, br. 1,10, im Künstlergut zu Zürich.
6. Der Schultheiss Wengi von Solothurn am 30. Oct. 1533. „Schonet Bürgerblut oder strecket mich zuerst nieder!“ Lith. von L. Wegener.
7. Tellskapelle. Bez: L. V. 1834. h. 0,43, br. 0,43. E: Künstlergut Zürich. Geätzt von F. Hegi. gr. fol. Aquatintablatt vom Züricher KV. für die Verlosung 1835.
8. Die Schlacht bei Grandson. Bez: L. V. 1836. E: Staat Bern, Kunstmuseum Bern. h. 0,75, br. 0,55. Geschenk der Baronin Amalie Jud.
9. Zwingli’s Abschied von den Seinigen vor der Schlacht von Kappel. 1838 zuerst ausgestellt, dann, überarbeitet, auf der Schweizer KA. 1846. E: v. Muralt in Zürich. Lith. von Balder.
10. Karl der Kühne wendet sich in der Schlacht bei Grandson zur Flucht. 1838 gemalt E: Prinzessin von Schwarzburg-Sondershausen.
11. Arnold von Winkelried auf der Wahlstatt bei Sempach 1386. Gemalt 1841. h. 1,34, br. 1,58. E: Oeffentl. Kunstsamml. Basel, Legat von Dr. J. Ziegler. Gest von C. Gonzenbach. gr. qu. fol. Eine bedeutend veränderte Wiederholung aus dem J. 1856 war im Besitz des Künstlers.
12. Das Gebet am Grabe. Luzerner Tracht 1844. Wiederholungen besitzen Arnold Vogel, der Sohn Ludwig’s, u. Bodmer-Escher in Zünch.
13. Das Bad in Rosen. (Ritter Burkhard am Vorabende der Schlacht von St. Jacob für seinen Hohn bestraft. E: Orig.-Carton. h. 0,91, br. 1,165. E: Künstlergut Zürich. Im Auftrage der Regierung von Baselland als Ehrengabe von Stadt Basel zum Eidgenössischen Freischiessen gemalt. 1844. – Münch. KA 45.
14. Ranft in Obwalden. – Schweizer KA. 46.
15. Brienzerin auf der Sommerlaube nähend.
16. Die Trauernde u. die Tröstende (Berner Oberländerinnen).
17. Der verwundete Hirtenknabe im Schos der Mutter.
15–17 an Ort u. Stelle nach dem Leben gemalt.
18. Landschaft bei Meiringen.
19. Die Einsiedelei des Bruders Klaus von der Flüe. 1846.
18 u. 19 befanden sich im Besitz des Künstlers.
20. Der geistliche Hausbesuch. Kapuziner bei einer Appenzeller Dame. 1849.
21. Die Tellenfahrt. Religiöse Dankfeier für Entstehung des Schweizerbundes.
20 u. 21 E: Bodmer-Escher in Zürich.
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 931. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/936&oldid=- (Version vom 10.2.2024)