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14. Frühlingszeit. – Durch d. Sächs. KV. 1896 an Commerz.-R. Heuschkel. Ein anderes Bild „Frühlingszeit“ 1898 an Xylograph Adler. :
15. Abend im Walde. – Durch d. Sächs. KV. 1896 an Frl. Math. Löwe.
16. Waldidyll aus dem Rabenauer Grunde bei Dresden. – Durch d. Sächs. KV. 1897 an Frau Dr. Mohr.
17. Aquarell: Aus der Ramsau. Bez: 18 AWagner 92.
18. Kohlezeichnung: Mondnacht im Walde. Bez: A. Wagner 92.
17 u. 18 Dresd. Aquarell-A. 92.
19. Kohlezeichnung: Der Obersee. – Dresd. ak. KA. 94.

Wagner, Ferdinand, Historienmaler, geb. zu Schwabmünchen in Bayern 1820, gest. zu Augsburg am 13. Juni 1881, besuchte seit 1835 die Münch. Akad. unter Schnorr u. Cornelius. Als seine erste grössere Schöpfung gilt ein „Jüngstes Gericht“, das er als Deckengemälde in der Kirche seines Heimatortes ausführte, u. dem ein Fresco in der Kirche zu Königsbrunn auf dem Lechfelde folgte. Eine grössere Aufgabe bot ihm Fürst Fugger: das Fuggerhaus zu Augsburg mit fünf grossen Aussenwandfresken zu schmücken, Bildern aus der Geschichte der Stadt u. einem das gewerbliche u. gesellige Leben derselben schildernden Kinderfriese. Seitdem wiederholten sich die Aufträge zu Fresken, die er an der Aussenwand der Kanzlei zu Constanz, am Hause der Sieben Kurfürsten zu Breslau (hier Auffrischung von Arbeiten aus dem 17. Jahrh.), im Breslauer Rathause u. in der kathol. Kirche ausführte. Zu seinen letzten Arbeiten gehören die in der Stadtkirche zu Friedberg in Oberbayem gemalten Darstellungen aus dem Leben Jesu, die „Bergpredigt“ namentlich.

1. Der Einzug Christi in Jerusalem. Aquarell-Cartonzeichnung. E: K. Ludwigs-Album. Lith. von Feederle. gr. qu. fol.
2. Die Fresken am Fuggerhause zu Augsburg. 5 Bll. mit Arabesken-Bordüren in Photographien von Carl u. Alfred Jochner in Augsburg, qu. fol. Nebst Text 8. Augsburg (1863). Das Bild „Ueberreichung der Geschenke Augsburg’s an Kaiser Max“ ist abgebildet in Pecht „Gesch. der Münch. Kunst im 19. Jahrh.“.
3. Bildniss des Freiherrn v. Beck.
4. Bildniss des Malers Johann Fröschle.
5. Ein Teil der Burg zu Nürnberg.
6. Alter Burghof zu Neuburg a. D.
5 u. 6 Münch. KV. 1866.

Wagner, Ferdinand, der Jüngere, Historien- u. Freskenmaler, geb. zu Passau am 25. Januar 1847, war anfangs Schüler seines gleichnamigen Vaters, damals Zeichnenlehrers in Passau, dann, nach kurzem Besuch der Münch. Akademie, Schüler Simon Quaglio’s u. Christian Janck’s. 1867 ging er nach Italien. Im folgenden Jahr copirte er die Fresken im Brixener Dom u. kehrte dann nach München zurück, wo er selbstständig Wandbilder malte u., nach einem nochmaligen Besuch Italien’s, namentlich Venedig’s, für München, Hamburg, England u. Amerika zahlreiche Decorationsmalereien ausführte. Der Künstler lebt in München.

1. Humoristische Wand- u. Deckenbilder in der vormaligen Restauration zur Wartburg in München.
2. Humoristische Wand- u. Deckenbilder im Rathauskeller zu München.
3. Cyclus von 11 Wand- u. 6 Friesbildern für einen Speisesaal in London. Darstellung des Einflusses der Götter auf die Culturentwickelung in Bezug auf Nahrungsmittel. Im Fries nur Kindergestalten jagend u. fischend. 1882 in München vollendet.
4. Cyclus von fünf Gemälden mit Darstellungen von Scenen eines Jagdtages am Rhein aus dem Ende des 14. Jahrhunderts: Aufbruch zur Jagd“, „Jagdlager“, „Saujagd“, „Hallali“ u. „Heimkehr von der Jagd“. Für die unterhalb des Drachenfelses a. Rh. gelegene Drachenburg des Baron Sarter gemalt u. nach zweijähriger Arbeit 1884 vollendet.
5. Falknerin. Auf der Schlosstreppe stehende junge Dame mit dem Falken auf der Rechten. Neben ihr zwei Hunde bei dem erlegten Reiher. Bez: Ferdinand Wagner. – Oesterr. KV., März 86. Abb. „Illustr. Z.“ 1886 u. „Meisterw. des Holzschn.“ IX.
6. Spanische Wand, vierteilig, mit Kindern u. Amoretten an einem Quell u. unter Bäumen u. Blumen. E: Karl Hallberger, Stuttgart. Abb. „Illustr. Z.“ 1887.
7. Die Trauung Kaiser Leopold’s mit Eleonore von Pfalz-Neuburg für einen der Festsäle des Rathauses zu Passau.
8. Aus den goldenen Tagen von Florenz. Abb. „Ueber Land u. M.“ 1891.
9. Erneuerung der Façadenmalerei für das im deutschen Renaissancestil erbaute Rathaus zu Mühlhausen im Elsass, wobei die vor 25 Jahren von Ad. Braun in Dornach hergestellten photogr. Aufnahmen der damals noch wohlerhaltenen Malereien als Grundlage dienten. (Laut „Kunst f. Alle“ vom 1. Sept. 1893).
10. Kriemhild. Originalstudie zum grossen Rathausbilde in Passau. Bez: F. Wagner. Lwd. h. 0,66, br. 0,50. – Bangel’s Frankf. K.-Auct., 21. März 93. Das Bild „Einzug der Kriemhilde in Passau“ (an der Seite ihres Oheims, des Bischofs Pilgerim) in „Ueber Land u. M.“ 1895.
11. La Strada Merceria zu Venedig. Bez: F. Wagner. h. 0,71, br. 0,47. – Helbing’s Baseler K.-Auct., 11. Dec. 93 u. ff. Tage, u. Riegner-Helbing’s Münch. K.-Auct., 11. Mai 97 u. ff. Tage.
12. Liebesfrühling. Junger Mann an einen blühenden Obstbaum gelehnt, weiter zurück zwei junge Mädchen Arm in Arm. Abb. „Illustr. Welt“ 1895.
13. Poesie u. Wissenschaft. Die Wissenschaft vor einem Globus u. aufgeschlagenen Folianten u. zwei ihr lauschenden Kindern. Neben ihr, etwas erhöht, die Poesie, in die von einem herzuschwebenden Genius gehaltene Lyra greifend. Abb. „Ueber Land u. M“. Januar 1896.
14. Bildercyclus am Café-Restaurant Roth am Posttorplatz in München: Bacchuszug (Fries); Ceres, Neptun u. Diana mit ihren Gaben (Wandgemälde), u. die Jahreszeiten mit acht Zwickelbildern, Genien darstellend, die mit jenen in Beziehung stehen (Deckenbilder).
Empfohlene Zitierweise:
Friedrich von Boetticher: Malerwerke des neunzehnten Jahrhunderts – Zweiter Band. Fr. v. Boetticher’s Verlag, Dresden 1898/1901, Seite 956. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Malerwerke_des_neunzehnten_Jahrhunderts_Zweiter_Band.pdf/961&oldid=- (Version vom 17.2.2024)