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Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754

Die wahren Kenner der Tonkunst.
Aria, mit zwey Stimmen.
Wenn Phöbus und sein Chor in Bey und Flor verhüllt
Um Stölzels Tod die Lufft mit Trauertönen füllt,
Wie sollten wir nicht schrey’n und Trauerlieder singen
Die aus beklemter Bruft betrübte Menschen zwingen.
Da Stölzel schweigt, fehlt Deutschland viel
So reitzend war sein Ton und Kiel.
Gebt ihm alle gute Nacht
Laßt den sanften Schlaf ihn laben
Er hat alles wohl vollbracht
Was wir noch zu hoffen haben.
Das Chor.
1.
Lernt ihr Menschen wohl bedenken
Was doch unser Leben sey.
Laßt uns doch zum Guten lenken,
Herrsche Friede, Glaub und Treu.
Von dem HErrn kommt alles Gut,
Grose Gaben, Heldenmuth,
Alle Künste, alles Wissen,
Dies legt alles ihm zu Füssen.
2.
Eines ist doch nur das meiste
Wornach man uns Menschen nennt.
Nämlich: GOtt und Menschen leiste
Das was die Vernunft erkennt.

Alle Wissenschafft und Kunst
Ist nur ohne dies ein Dunst.
Dieses wünschet man euch allen
GOtt und Menschen zu gefallen.
Empfohlene Zitierweise:
Lorenz Christoph Mizler (1711–1778): Mizler Musikalische Bibliothek Bd4 1754. Mizlerischer Bücher-Verlag, Leipzig 1754, Seite 157. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Mizler_Musikalische_Bibliothek_Bd4_1754.pdf/159&oldid=- (Version vom 5.12.2023)