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herrliche Flora, mit welcher überhaupt der Heuberg so reich ausgestattet ist, erfreut und schon an die subalpinische Pflanzenwelt erinnert. Am südlichen Ende des Waldes treten wir hinaus auf einen vom Heuberg auslaufenden schmalen Bergrücken, der einerseits von dem Steilabfall des Heubergs gegen das Prim-Thal, andererseits von einer tiefen Waldschlucht begrenzt wird. Nur noch einige 100 Schritte vorwärts erreichen wir die hoch und feierlich gelegene Dreifaltigkeitskirche, auf deren Thurm sich dem Auge eine Aussicht eröffnet, die nicht allein die schönste des Oberamtsbezirks genannt –, sondern auch zu den schönsten und großartigsten in Württemberg gezählt werden darf (s. hierüber die Ortsbeschr. von Spaichingen).

Hier schließen wir unsere Wanderung, sehr befriedigt von den vielen in unserem Bezirk entfalteten Naturschönheiten; zugleich verlassen wir erquickt von der würzigen Bergluft den still friedlichen Heuberg, welchen manche noch für ein zweites Sibirien halten; jedoch bei näherer Bekanntschaft mit ihm und seinen der modernen Kultur noch ferne gebliebenen Bewohnern würden sie sich auf diesen Höhen bald heimisch fühlen.

Außer den schon angeführten Aussichtspunkten nennen wir von den vielen vorhandenen noch folgende: den Plettenberg (s. Oberamtsbeschreibung von Rottweil), auf den Stockäckern (Mark. Aixheim), mehrere Hügel zunächst Böttingen, den Kirchberg bei Bubsheim, die Wand (Mark. Deilingen), den Hirnbühl (Mark. Dürbheim) wo man eine Aussicht genießt, welche der auf dem Dreifaltigkeitsberg nicht viel nachsteht, bei der Kirche in Frittlingen und auf der hochgelegenen Allmand auf Frittlinger Markung, den Scheibenbühl, Bernhardstein, Böttenbühl und glatten Felsen (sämmtlich auf der Mark. Mahlstetten), die Höhen bei Nusplingen und Obernheim, die Barbele-Ebene (Mark. Reichenbach), den Wochenberg (Mark. Schörzingen) und auf Eck bei Weilen u. d. R. (s. auch die Ortsbeschreibungen).

Boden.

Da die Bodenverhältnisse theils aus den Zersetzungsprodukten der zu Tage gehenden Gebirgsformationen, theils aus Diluvial- und Alluvialablagerungen bestehen, so müssen wir bei der Darstellung der verschiedenen Bodenarten die geognostischen Verhältnisse des Bezirks zu Grunde legen; unsere Darstellung soll übrigens nur eine allgemeine sein, indem die speziellen

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 31. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0031.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)