Seite:OASpaichingen0168.jpg

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Rudolf von Montfort in seiner Fehde mit dem Ritter Ulrich von Bellmont bei Illanz in Graubünden. – Diese Gebrüder waren übrigens nicht mehr so gute Haushälter, wie ihre Vorfahren; namentlich Köngen und Unter-Boihingen (O.-A. Eßlingen), die hohenbergische Hälfte an Stöffeln und Gönningen, Burg und Stadt Grötzingen, die Herrschaft Triberg wurden von ihnen veräußert, Ebingen und Haigerloch (Burg und untere Stadt) kamen durch die zweite Ehe der genannten Ursula vorübergehend an das Haus Montfort-Bregenz. 1

Der Sohn eines weiteren Bruders, Gr. Rudolfs II. († 1335), Gr. Rudolf III. († 30. Nov. 1389) erscheint zuerst im Dienste des österreichischen Herz. Albrecht II. und dann von dessen Söhnen, erhielt den 1. Juli 1375 von Herz. Leopold dem Frommen die Landvogtei über die österreichischen Besitzungen in Oberschwaben, und schloß im Sommer 1377 ein Bündniß mit den verbündeten Städten. Zwar erwarb er im J. 1374 die teckische Stadt Oberndorf nebst zugehörigen Dörfern und dem Schenkenamt des Kl. St. Gallen, allein mehrfache Theilungen, Kriegsdienste und schlechte Finanzwirthschaft hatten die ökonomischen Verhältnisse der Familie heruntergebracht, und so trug er nicht nur den 11. Nov. 1372 die Stadt Friedingen nebst den Dörfern Kolbingen, Renquishausen und Egesheim der Krone Böhmen zu Lehen auf, verpfändete zu den verschiedensten Zeiten eine Menge seiner Besitzungen an Burgen, Städten, Dörfern, allerhand Einkünften, sondern verkaufte sogar, von Schulden gedrückt, seine Grafschaft den 26. Okt. 1381 um 66.000 schwere Goldgulden an den genannten Herzog Leopold von Österreich, welcher besonders darauf bedacht, seine Hausmacht in Süddeutschland durch Erwerbung von Land und Leuten zu vermehren, schon seit Jahren in dieser Richtung bei ihm Schritte gethan hatte. In der „Grafschaft und Herrschaft gar und ganz“, wie sie Gr. Rudolf verkaufte, befanden sich: Hohenberg, die Feste, Hohenberg, das Städtlein, die Städte Schömberg, Nusplingen, Friedingen, die Festen Kallenberg, Werenwag, Wehingen, Neckarburg, Waßneck, die Stadt Oberndorf, die Festen Wehrstein und Isenburg, die Stadt Horb, die Feste Urnburg, das Städtlein Ow (Obernau bei Rottenburg), die Feste Rottenburg außerhalb der gleichnamigen Stadt, diese selbst mit der Burg dabei, Haigerloch beide Städte und die Burg, die Stadt Binsdorf, die Städte Ebingen und Dornstetten „mit der Losung“, der Thurm zu Altenstaig, „mit der Losung“, die Mannschaft zu Waldenbuch, Burg und Stadt,

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 168. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0168.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)