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Der hohenbergische Wappenschild war von Silber und Roth quer getheilt.

Was

III.
die Geschichte der Grafschaft Hohenberg,

soweit und seitdem sie in fester Weise an das österreichische Haus gefallen war (der Grafschaft Hohenberg im engeren Sinn[1]), betrifft, so bildete sie von nun an einen Theil der vorderösterreichischen Lande und theilte daher im Allgemeinen deren Geschicke. Doch wurde sie – um zunächst die politische Geschichte darzustellen – nicht selten allein, insbesondere zu Verpfändungen wegen Heiratsgutes oder wegen Schulden verwandt. Schon der Sohn des Erwerbers, Herzog Friedrich (mit der leeren Tasche), wies den 21. Nov. 1407 seiner Gemahlin Elisabeth, Tochter K. Ruprechts (von der Pfalz), für ihr halbes Zugeld und Heimsteuer 20.000 fl. als Widerlage und 20.000 fl. als halbes Widdum auf die Herrschaft Rottenburg, Ehingen und alle Zugehör an (vergl. Stälin 3, 394 und die dort genannten Regg. Lichnowskys, dazu noch Nr. 681). Den 19. Aug. 1410 verpfändete er übrigens mit seinem Bruder Herz. Ernst den größten Theil der Herrschaft Hohenberg, namentlich Bestandtheile der niederen Grafschaft: die Feste oberhalb der Stadt Rottenburg und die Burg in der Stadt, diese letztere selbst, die Stadt Ehingen dabei, die Burg und Stadt Horb, die Städte Schömberg und Binsdorf, mit allen dazu gehörigen Dörfern, Rechten und Nutzungen (ausgenommen die geistlichen und weltlichen Lehen) um 38.343 Rh. Goldgulden an 19 verbündete schwäbische Reichsstädte, Ulm an der Spitze, welche ihm die genannte Summe geliehen hatten. Allein die Pfandschaftssumme vergrößerte sich in Folge neuer Geldaufnahmen Herzog Friedrichs und von Leistungen der Städte, die z. B. nach Herz. Friedrichs


  1. d. h. im Gegensatz zu den anderen hohenbergischen Herrschaften Nagold, Wildberg, Altenstaig und Bulach, sowie den vom Stammsitze noch entfernter gelegenen Besitzungen im jetzigen Großherzogthum Baden und im Elsaß, deren Geschichte natürlich ganz außerhalb der Grenzen dieser Oberamtsbeschreibung fällt. – Die in der nächsten Zeit von der Geschichte der oben zu nennenden Bestandtheile der Hohenberger Herrschaft meist abweichende Geschichte der Burg, beziehungsweise des Burgstalls Hohenberg mit seiner Zugehör (der oberen Grafschaft Hohenberg) s. im topogr. Theil.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0173.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)