Seite:OASpaichingen0200.jpg

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3) Vermuthlich war auch der sog. alte Postweg von Aldingen nach Trossingen ursprünglich eine römische Anlage.

4) Die Straße von Spaichingen nach Hausen ob Verena ist auf eine römische gegründet; sie führte von Hausen weiter nach Seitingen und Möhringen im Großherzogthum Baden.

5) Von Schömberg (O.-A. Rottweil) lief ein Römerweg an dem Heidenschlößchen (Mark. Deilingen), und weiter 1/4 Stunde westlich an Deilingen vorüber über die Flur „Weiler“ nach Wehingen und über den Steighof nach Böttingen, von da über den Wachtbühl westlich am Risihof vorüber nach Tuttlingen.

6) Von letzterer Straße ging in Böttingen eine Römerstraße ab und lief unter der Benennung „alter Postweg“ zwischen Mahlstetten und Aggenhausen durch, an Kraftstein vorüber nach Nendingen (O.-A. Tuttlingen).

7) Eine von Rottweil herkommende Römerstraße führte über Gosheim und unter dem Namen „Steinstraße“ südlich an Wehingen vorüber das Beerathal hinunter.

8) Von letzterer Straße zweigte eine Römerstraße bei Egesheim ab und lief über Königsheim, Kolbingen nach Altstadt (O.-A. Tuttlingen).

9) Eine beinahe unzweifelhafte Römerstraße führte von Dotternhausen her durch den Wald Honau, östlich an Weilen u. d. R. vorüber zu dem Heidenschlößchen (Mark. Deilingen).

10) Endlich berührt eine von Meßstetten (O.-A. Balingen) herkommende Römerstraße (Hochstraße) die Markung Nusplingen unfern Heidenstadt und lief über einen der Gemeinde N. gehörigen Theil der Hardt durch die Walddistrikte Hardt und Unterwalden gegen Irrendorf.

Noch haben wir eine alte Straße, das sog. „Landsträßle“, zu erwähnen, die von Ebingen über Ober-Digisheim, quer durch die Obernheimer Felder am Burgbühl vorüber nach Thanneck und weiter nach Rottweil führte; der wahrscheinliche römische Ursprung der ehemaligen Straße kann jedoch nicht zuverläßig nachgewiesen werden.

Wie schon angeführt wurde, sind in unserem Bezirk die ganz sicheren Spuren von abgegangenen römischen Wohnplätzen auffallend selten, dagegen kommen mehrere Stellen vor, auf denen ohne allen Zweifel römische Niederlassungen bestanden, wofür übrigens keine handgreiflichen Beweise, nämlich römische Ziegel und Gefässefragmente etc., beigebracht werden konnten.

Nachweisbare römische Wohnplätze bestanden südlich von

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 200. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0200.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)