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österreichischen Herrschaft entschieden zur Grafschaft Oberhohenberg, deren Schicksal er theilte. Nach der Hohenberger Erneuerung von 1582 gaben die von Bubsheim schon vermöge alten Urbars kein Ackergeld, waren aber dagegen den Bau oder Dung zu Hohenberg auszuführen schuldig (Schmid Hohenb. 381). Die österreichische Jurisdiktionstabelle vom J. 1804 führt hier alle Rechte als österreichisch auf mit Ausnahme des Patronates, welches das Stift Beuron beziehungsweise Hohenzollern-Sigmaringen von diesem Hause als Mannlehen innehabe. Zur Zeit des ersten großen Städtekrieges (1376–1378) verbrannten die Rottweiler Burg und Dorf Bubsheim (Ruckgaber, Rottweil 2b, 132, besonders aber v. Martens 76).

Den 24. Nov. 1488 stifteten Vogt Richter und ganze Gemeinde des nach Egesheim eingepfarrten Ortes B. (vergl. auch unten Egesheim) auf den St. Jakobsaltar in der hiesigen Kapelle eine ewige Messe, für deren Kaplan sie der Probstei Beuron das Präsentationsrecht vorbehielten, was alles der Constanzer Generalvikar den 29. Nov. d. J. bestätigte. Zwar machte im Anfang des 16. Jahrhunderts gegenüber dem von dem Kloster präsentirten Kaplane ein anderer Priester Anspruch auf die Kaplanei, wobei er sich auf die Verleihung durch Gr. Eitelfriedrich von Zollern als Landvogt der österreichischen Regierung berief, indem letztere von der Gemeinde ihr durch die Gründung der Kaplanei erworbenes Recht übertragen erhalten habe, er wurde jedoch den 30. Juni 1503 durch den Constanzer Generalvikar mit seinen Ansprüchen abgewiesen. Nach obiger Erneuerung vom J. 1582 bezogen die Kaplanei, genanntes Kloster und Thaddäus Ifflingers von Granegg sel. Kinder den großen, der Egesheimer Pfarrherr den kleinen Zehenten, im J. 1615 aber wurde die Kaplanei zu einer selbständigen Pfarrei erhoben.

Die Heiligenpflege der St. Jakobskapelle erwarb den 19. Juli 1477 ein Drittel des Großzehentens zu Obernheim von Jörg von Werenwag, wie diesen schon Jörgs Vorfahren besessen hatten; diesen Zehenten bezog übrigens der Pfarrer nicht selbst, sondern durch Übereinkunft mit dem Pfarrer zu Obernheim blos ein bestimmtes Maß von Früchten. Ein Versuch des Selbsteinzugs erregte im J. 1731 einen heftigem Streit zwischen den beiden Pfarreien, welcher durch das Reichskammergericht zu Wetzlar zu Gunsten der Bubsheimer entschieden wurde. Den 14. Jan. 1500 erwarb die Pflege auch 5 Mltr. Vesen Vogtrecht aus dem Allenspacher Zehenten (s. ob. S. 266). – Im J. 1768 wollte

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 271. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0271.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)