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Adelheid von Tan, Burkhards von Triberg Tochter (1325), Katharina von Triberg (1336, 1354). Dieser letztgenannte Besitz fiel übrigens meistens an das Kl. Rottenmünster. – Den 20. Mai 1449 genehmigte Gr. Heinrich von Lupfen den Verkauf eines hiesigen Hofes durch Burkhard von Balgheim an die Pflege U. L. Frauen des Gotteshauses zu Dirbhan, da der hiezu vor Jahren gegebene Consensbrief seines Vaters sel. in des Schuldhasen Haus zu Mühlheim verbrannt war; in der Folge wurde der Hof zugleich mit dem Böttinger Kirchensatze und Maierhofe verliehen, doch erscheinen die Inhaber desselben als Träger des Klosters Beuron. Ein anderer Hof wurde den 15. Mai 1509 von Gr. Sigmund von Lupfen dem Hans Beck von Rottweil verliehen und beide erhielten sich noch bis ins laufende Jahrhundert als Lehen von den Rechtsnachfolgern der Grafen von Lupfen, den Fürsten von Fürstenberg. Neben diesem fürstenbergischen Besitze erscheint seit dem Ende des vorigen Jahrhunderts auch waldburg-zeil-trauchburgischer. Solcher bestand in Gebäulichkeiten, einem Wohnhaus nebst Scheuer, Gärten, Äckern und Wiesen, übrigens nicht arrondirt, sowie Gefällen. – Was weiteren Besitz geistlicher Korporationen betrifft, so erkaufte den 12. Mai 1347 das Kl. Salem ein hiesiges Gut um 84 Pfd. Heller von dem Rottweiler Bürger Johannes Bäsge und erscheint noch in späterer in Zeit dessen Besitz (Carlsruher General-Landesarchiv). Hiesigen Besitz des Kl. Stein am Rhein versprach Gr. Hugo (I.) von Hohenberg († 1354) in nicht näher angegebener Weise und Zeit zu schirmen (Schmid Hohenb. 233). Dasselbe Kloster verkaufte im J. 1398 ein hiesiges Hofgut um 80 Pfd. Heller an einen Dürbheimer Bürger; im Anfang des folgenden Jahrhunderts kam dieses Gut an die Familie von Balgheim, wurde aber von Johann von B. im J. 1446 gegen eine sog. Herrenpfründe dem Kl. Beuron übergeben. Letzteres besaß hier noch im 19. Jahrhundert Gülten und Laudemien, welche den 30. Dez. 1833 von Hohenzollern-Sigmaringen an Württemberg abgetreten wurden. Endlich war das Kl. St. Georgen in der Mitte des 16. und noch im 18. Jahrhundert hier begütert.

In den letzten Jahren des 18. Jahrhunderts litt der Ort sehr durch Durchzüge, Einquartierungen, Erpressungen von Truppen, insbesondere französischen.

Zwischen Dürbheim und der benachbarten Stadt Mühlheim gab es häufig Streitigkeiten wegen Besitzungen, Wiesen, Hölzern, Feldern, Trieb und Tratt, Wunn und Waid im Ursenthal,

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Spaichingen. H. Lindemann, Stuttgart 1876, Seite 304. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OASpaichingen0304.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)