Seite:OberamtTuttlingen0054.jpg

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Zeit dort abgebaut und verhüttet werden, während sie in unserem Bezirk sich weniger ausgebildet haben. Über den Eisensandstein erhebt sich in namhafter, zum Theil steiler Terrasse

der mittlere braune Jura (γ und ζ); er beginnt mit den blauen Kalken (γ) welche als ein meist schmales Band über den unteren braunen Jura hinziehen, jedoch etwa eine Stunde unterhalb Thalheim im Kraienbach-Thal unter die Thalsohle streichen, im Mühlbach-Thal bis in die Nähe von Oberflacht die unteren Thalgehänge bilden und auf der rechten Seite des Thals bei Oberflacht unter die Thalsohle ziehen, während sie von letzterem Ort aufwärts im Schönbach-Thale sich von der Thalebene entfernen und wieder über dem unteren braunen Jura hinlaufen.

Auf dem Rücken zwischen der Elta und dem Schönbach, auf welchem die Kapelle und Kirche in Seitingen liegen, bilden die blauen Kalke die schmale Hochebene, endlich treten sie bei dem Horn westlich von Hausen o. V. in den Bezirk und ziehen von da um den Fuß des Hohenkarpfen herum das Kesselbach-Thal hinauf und bilden dort die unteren Gehänge des Thals bis nach Hausen o. V. Vom Kesselbach-Thal ziehen sie auf der linken Seite noch herein in das Elta-Thal und verlieren sich unterhalb Seitingen unter die Thalsohle. Über den blauen Kalken entwickeln sich die Giganteusmergel (δ), welche gegen oben mit den Eisenoolithen den mittleren braunen Jura abschließen. Die Gruppe des braunen Jura δ erscheint als eine auffallend flache Treppe über dem braunen Jura γ und macht sich hauptsächlich am Fuß des schroff ansteigenden Lupfen als ein ziemlich ausgebreitetes Flachland geltend. Eine größere Verbreitung findet sie auch bei Hausen o. V., wo sie zwischen den Thälern der Elta und des Kesselbachs eine Zeitlang die Hochebene bildet und alsdann in einem ziemlich breiten, flachen Bande um den Hohenkarpfen herumläuft. Überdieß erscheint sie noch als ein schmales Band an den linken Thalgehängen des Kesselbachs, streicht aber, wie der unter ihr liegende braune Jura γ bei Seitingen unter die Thalsohle, anfänglich aber unter die von oben herabgekommenen, weißen Juraschutte. Die gleichen Erscheinungen finden wir im Kraienbach-Thal unterhalb Thalheim. Außer dieser angegebenen Verbreitung geht der braune Jura δ nur noch westlich von Rietheim in nicht großer, schmaler Ausdehnung zwischen Trümmerschutt zu Tage. Hierauf folgt gegen oben der obere braune Jura (ε und ζ), welcher mit dem Parkinsonithone und Macrocephalenoolithe (ε) beginnt, es erscheinen graue, milde

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 54. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0054.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)