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Einige bemerkenswerthe Laubmoose seien erwähnt. Im Schindelwald die Torfmoose: Sphagnum cymbifolium Ehrh. mit Sph. acutifolium Ehrh., Aulacomnium palustre Schwaeg. Campylopus torfaceus Br. et Sch. und Hypnum nitens Schreb. Leucobryum glaucum Hedw. Bei Fridingen, überhaupt auf allen Kalkfelsen: Trichostomum flexicaule Schwaegr. mit Barbula tortuosa W. et M., Grimmia (Gümbelia) crinita Brid. auf altem Mörtel am Mauerwerk der Ruine Honberg der Stadt Tuttlingen. Dicranum montanum Hedw., Neckera crispa Hedw. (verbreitet an Kalkfelsen) und nicht selten das schöne Astmoos, Hypnum crista castrensis L.

Die Farnkräuter liefern einiges Interessante. Scolopendrium officinale Sw. nicht selten, Aspidium aculeatum L. bei Bronnen, A. spinulosum L. im Schindelwald, Asplenium viride Huds. bei Fridingen, Cystopteris fragilis Bernh. überall. Polypodium vulgare L. und P. Dryopteris L.

Lycopodium clavatum L. im Schindelwald, daselbst auch Equisetum silvaticum L.


Thierreich[1]).

I. Säugethiere. Das Edelwild und Damwild ist längst verschwunden, das Wildschwein dagegen zeigt sich seit einigen Jahren zuweilen wieder als Wechselwild; Rehe sind in ganz mäßiger Anzahl vorhanden, ebenso der Hase; der Fuchs ist ziemlich häufig und der Dachs nicht selten. Außer diesen trifft man ziemlich häufig den Fischotter, Edel- und Steinmarder, Iltis, das kleine Wiesel, das Eichhorn (rothbraun und schwarz), den Igel, zuweilen die Wildkatze, dann verschiedene Mäuse- und Fledermäuse-Arten.

II. Vögel. Außer den meisten, bei Hohentwiel angegebenen Arten, sind noch folgende zu erwähnen: Aquila chrysaetus L., der Steinadler, als Seltenheit, Circus aeruginosus Sav., die Reh- oder Roßweihe, Falco aesalon Gm., Zwergfalke, Ulula aluco Blas., Baumkauz, Fringilla citrinella L., Zitronenzeisig, Mucifraga caryocatactes Temm., Nußhäher, Tetrao bonasia L., Haselhuhn, nicht selten auf dem Heuberg, Tetrao lagopus L.,


  1. Unter Mitwirkung von Dr. Hofmann am K. Naturalien-Kabinet in Stuttgart, mit Beiträgen von Prof. W. Hartmann in Glarus (III a., IV., V., VI.).
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 74. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0074.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)