Seite:OberamtTuttlingen0172.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

ebenso der Freiherr v. Wiederhold auf Rietheimer Markung. Nach den Württembergischen Jahrbüchern, Jahrg. 1857, Heft I, Seite 98, waren im Jahre 1857 im Bezirk Grundeigenthümer von über 200 Morgen 16, von 100–200 Morgen 13, von 50–100 Morgen 65, von 30–50 Morgen 180, von 10–30 Morgen 818, von 5–10 Morgen 1371, von weniger als 5 Morgen 4141, im Ganzen 6604.

Wir fügen hier eine von Finanzrath Kull verfaßte Übersicht bei.

(Siehe Tabelle Seite 174 und 175.)

Von den vorhandenen 93.2097/8 Morgen besaßen 1851 der Staat 43422/8 Morgen oder 4,66 %, die Grundherrschaften 26206/8 Morgen oder 2,81 %, die Gemeinden 35.1252/8 Morgen oder 37,68 %, die Stiftungen 14393/8 Morgen oder 1,55 %, im Eigenthum von Privaten waren demnach 49.6822/8 Morgen oder 53,30 % der Gesammtfläche des Bezirks.

Anbau. In Folge der verschiedenen Boden- und klimatischen Verhältnisse ist auch der landwirthschaftliche Betrieb sehr verschieden, im Allgemeinen gut und den natürlichen Verhältnissen angemessen. Im nordwestlichen Theil des Bezirks (Baar), wie in den Thalweitungen der Donau, Elta und des Faulenbachs und auf den flachen Terrainausläufern gegen die Thäler, wird der Feldbau mit gutem Erfolg betrieben, während auf dem Heuberg, der Hardt und der Eck, in Folge des rauheren Klima’s und wenig ergiebigen Bodens bei gleichem Fleiß ein geringerer Ertrag erzielt wird, und überdies wegen des theilweise sehr unebenen Terrains der Anbau bedeutend erschwert ist. Von Seiten der Gemeinden wird durch Überlassung von sehr beträchtlichen Allmanden an die Ortsbürger und, wo es thunlich ist, durch Anpflanzung von Obstbäumen manches Stück Land nutzbringender gemacht. Einen äußerst wohlthätigen Einfluß auf die Landwirthschaft übt der landwirthschaftliche Bezirksverein, gleichwie das Beispiel der rationellen Bewirthschaftung einzelner im Bezirk liegender geschlossener Güter und einzelner hervorragender Landwirthe.

Das für die Landwirthschaft benützte Land hat mit wenig Ausnahmen eine flachwellige und flachhügelige Lage, wogegen die Steilgehänge gegen die Thäler, wie auch die Höhenzüge zwischen Elta und Faulenbach, Elta und Kraienbach, die Eck, mit Ausnahme der Markung Neuhausen, und ein namhafter

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 172. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0172.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)