Seite:OberamtTuttlingen0358.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

in Renquishausen, nebst dem halben Gericht und dem halben Patronatsrecht über die Kirche, und den dazu gehörigen Hof daselbst. (Z. f. d. G. d. OR. 6, 414 ff. Mon. Zoll. 1, 68, 112, 118). 1372 wurde es beschenkt von Pfaff Bertold dem Waibel, Kaplan in Kolbingen. (Stäl. W. G. 2, 748, W. Jahrb. 1838, 208).

Die Pfarrei Renquishausen (Kirche des h. Stephanus) erscheint 1275 mit einem Rektor, während Kolbingen (Kirche des h. Sixtus und Nikolaus) mit Bera Filial von Fridingen ist. Im 16. Jahrh. erhielt es eine Kaplanei, welche im 17., nachdem die Gemeinde das Einkommen aufgebessert, zur Pfarrei erhoben wurde. (Catal. Const.) Die jetzige Pfarrkirche wurde 1835 neu erbaut.

Kolbingen hatte einen reichen Heiligen, denn nach dem Pergamentrodel der St. Nikolauskirche daselbst von 1519 gehörten zu dieser Kirche circa 130 Jauchert eigenen Ackers und gegen 60 Mannsmahd eigene Wiesen, zudem ein großes Lehensgut. Ein Konrad von Colbingen ist 1268 Zeuge der Grafen Friedrich Vater und Sohn von Zollern, betreffend die Schenkung einer Wiese in Mühlheim an Kl. Salem. (Stillfried Hohenz. Forsch. S. 88.)

Von der auf Kolbinger Markung liegenden Burg Walterstein hat wohl der 1283 als Lehensmann Konrad’s von Wartenberg vorkommende Heinr. von Waltinstein seinen Namen. (Baum. Wart. 70).

Regesten.[ER 1] Kolbingen und Renquishausen sind in dem Schirmvertrag des Kl. Beuron mit Gr. Friedrich I. von Zollern 23. Juni 1253 (Weiskopf, Beuron 12) und 22. April 1255 (Mon. Zoll. 1, 112, 118, s. o.) 1275 der Rektor von Rentwigehusen fatirt 3 M. (72 fl.) und ist noch anderwärts benefiziirt (lib. dec.) 1321 und 1372 ist Renquishausen den Grafen von Hohenberg verschrieben (Schmid Mon. Hoh. 236 und 580. – 2. Oktober 1381 weist Graf Rudolf von Hohenberg seiner Gemahlin Ida von Toggenburg für das bereits an sie verpfändete Kolbingen und 30 Pfund Heller Gilt aus den ordentlichen Steuern der Stadt Schömberg, welche beide er anderswohin versetzte, 19 Fuder Weingilt aus seinen Weinbergen bei Rottenburg an (eb. S. 654). 1411 vertragen sich Kolbingen und Mühlheim wegen strittiger Weid und Fahrwegen im Illernthal und Neunstaig dahin, daß sie in Gemeinsamkeit benützt werden sollen. (St.-Arch.) 1525 empörten sich die Kolbinger gegen Hans Walther v. Laubenberg, wurden aber

Errata

  1. korrigiert gemäß Berichtigungen und Nachträge vor dem letzten Absatz ergänze: Regesten.
Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Tuttlingen. H. Lindemann, Stuttgart 1879, Seite 358. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:OberamtTuttlingen0358.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)