Seite:Oberamt Laupheim 120.jpg

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vier Schwestern, wovon eine an Graf Berthold von Wolkenstein, eine an den Freiherrn Maximilian Trapp verheirathet, zwei aber Nonnen zu Constanz und Rorschach waren. Letztere zwei wurden 1651 immittirt, nachdem ihnen vom Reichshofrathe die Miterbrechte zuerkannt worden waren (Zeiller Topogr. Sueviae). Späterhin gelangte durch Kauf dieser freibergische Antheil (2/3 des Orts, während 1/3 im Besitz des Klosters Gutenzell verblieb) an Franz Freiherrn von Schwendi auf Hohenlandsberg, dessen Tochter und Erbin Johanna sich am 26. Juni 1689 mit Franz Albrecht Graf von Öttingen-Spielberg vermählte, und hiedurch kam Schloß und Dorf Achstetten an das gräfliche, später fürstliche Haus Öttingen-Spielberg, welches beide gegen Hochaltingen im Ries an die Herrn von Welden im Jahr 1765 austauschte. Von letztern erkauften diesen Theil im Jahr 1796 Freiherr Beat Konrad von Reuttner von Weil, Landkomthur in Altshausen († 1826) und übergab ihn, nachdem er ihn mit landesherrlicher Genehmigung zu einem Familien-Fideicommiß bestimmt hatte, seinem Neffen Julius Cäsar von Reuttner (von König Wilhelm von Württemberg im Jahr 1819 in den Grafenstand erhoben), dessen Sohn Graf Karl Viktor der gegenwärtige Besitzer ist. Durch Ministerialverfügung vom 23. Juli 1836 wurde derselbe in Ansehung der staatsrechtlichen Verhältnisse seines Rittergutes zu den Zugeständnissen der Königlichen Declaration vom 3. Dezember 1821 zugelassen. Das Drittheil, welches dem Kloster Gutenzell gehörte, und den Weiler Mönchhöfe (s. oben), erhielt im Jahr 1803 mit dem Kloster die gräfliche Familie von Törring.

Den Großzehnten nebst dem Antheil an dem Kirchenpatronat (s. unten) erkaufte am 6. August 1802 der Baron Reuttner um 54.000 fl. von dem Kloster Ochsenhausen.

Der Ort ging im Jahr 1806 in Bayerische und durch Staatsvertrag Bayerns mit Württemberg vom 13. Okt. 1806 in Württembergische Oberhoheit über.

In älterer Zeit Filial von Laupheim, hat Achstetten eine besondere Pfarrei seit 1442 durch die Dotation der Gebrüder Eberhard, Hans und Wilhelm von Freiberg. Das Kloster Ochsenhausen, welchem die Pfarrei Laupheim einverleibt war, sah den neuanzustellenden Curat in Achstetten als Vicarius an. Den Herren von Freiberg wurde das Nominationsrecht zugesichert, das Präsentationsrecht behielt sich der Abt als Pfarrer von Laupheim und Großdecimator zu Achstetten vor. Ein Meßbeneficium stiftete im Jahr 1504 Burkhard von Freiberg, Domherr zu Augsburg.

Neben dem Kloster Ochsenhausen hatte das Kloster Gutenzell die Connomination zur Pfarrei, von ersterem kam dieses Recht im

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_120.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)