Seite:Oberamt Laupheim 165.jpg

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welches früher beträchtlich war und dem Grafen Fugger gehörte, ist ganz unbedeutend geworden, indem nunmehr die meisten Güter von Bürgern in Dietenheim angekauft wurden.

c. Neuhauserhof, liegt einsam auf der Anhöhe 1/2 Stunde westlich von Dietenheim und ist ringsum mit Waldungen begrenzt, daher auch das Klima rauher ist als in der Thalebene, dagegen bleibt das Getreide von dem schädlichen Mehlthau verschont. Die Luft ist rein und gesund, auch haben die Winde wegen der umliegenden Waldungen weniger Zutritt; die Bodenverhältnisse sind etwas geringer als auf der Markung von Dietenheim.

Bei dem Hof, der aus einem Wohnhaus und einem ansehnlichen Öconomiegebäude nebst 130 Morgen Güter besteht, befindet sich eine Kapelle, welche von Johann Joseph Christoph v. Vöhlin von Frickenhausen, als damaligem Besitzer des Hofs, erbaut und 1729 dem heil. Nicolaus geweiht wurde; sie wird neuerer Zeit nicht mehr als Kapelle benützt.

Ein Ziehbrunnen versieht den Ort mit Trinkwasser.

Der Hof war Eigenthum der Freiherrn v. Vöhlin von Frickenhausen, gelangte, für 21.000 fl. erkauft, im Jahr 1747 an den deutschen Orden, 1806 an Bayern, 1808 an Württemberg, später durch Verkauf in die Hände eines Privaten. Die Landeshoheit war österreichisch. Die hohe Gerichtsbarkeit hatte innerhalb Etters die Commende Altshausen, außerhalb Etters Fugger-Dietenheim, die niedere Gerichtsbarkeit gehörte der genannten Commende.

Der große und kleine Zehnten gehörte der Pfarrei Dietenheim.


Donaustetten.
Gemeinde III. Kl. mit 426 Einw., worunter 3 evangel. – Kath. Pfarrei. Die evangel. Einwohner sind nach Grimmelfingen O. A. Ulm eingepfarrt.

Auf einer unbedeutenden Terrasse, an der sich die Donau mit ihrem rechten Ufer anlehnt, liegt 31/4 Stunden nordöstlich von Laupheim, an der Ulm–Biberacher Landstraße, das mittelgroße Pfarrdorf, dessen meist kleine Wohnungen auf die im Allgemeinen herrschende Mittellosigkeit der Einwohner schließen lassen. Die Lage desselben ist äußerst angenehm und erlaubt eine sehr anziehende, ausgedehnte Aussicht in das 1/2 Stunde breite, freundliche Donau-Thal, in dessen Hintergrunde die Alp sich erhebt. Die frequente Landstraße, wie die eine Stunde vom Ort vorüberführende Eisenbahnlinie sichern den Ortseinwohnern ihren Verkehr; eine Privatfähre besteht über die Donau.


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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 165. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_165.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)