Seite:Oberamt Laupheim 167.jpg

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vor etlichen Jahren wieder in’s Leben gerufen. Das Local für den Gemeinderath befindet sich in dem Gasthause.

Mit gutem Quellwasser ist der Ort hinreichend versehen, auch fließt durch den südlichsten Theil desselben ein kleiner Bach, welcher nächst des Dorfs in die Donau mündet. In der Nähe des Orts liegen drei unbedeutende Weiher und ein etwas größerer besteht am Waldsaume, 1/4 Stunde östlich vom Dorf.

Die mittelgroße, ziemlich ebene Markung, soweit sie nicht mit Wald bestockt oder unergiebiges Donauried ist, hat einen leichten Gerölleboden, der zwar im Allgemeinen fruchtbar ist und sich besonders für den Roggen- und Flachsbau sehr gut eignet, jedoch in trockenen Jahrgängen eine etwas leichte Frucht erzeugt. Das Donauried besteht meist aus Moorgrund, der häufig saures Futter hervorbringt.

Mit großer Emsigkeit wird die Landwirthschaft gut getrieben, und durch sorglichen Bau, wie durch Düngung der Boden immer mehr gebessert, wobei außer dem gewöhnlichen Stalldünger, der Pferch, auch Jauche, Gyps und Torfasche in Anwendung kommen. Im üblichen Dreifeldersystem baut man hauptsächlich Dinkel, Roggen, Gerste und Hafer, während in der zu 3/4 angeblümten Brache Kartoffeln, Klee, Flachs, Wicken und etwas Reps zum Anbau kommen. Die landwirthschaftlichen Verhältnisse, wie der Ertrag der Äcker, Wiesen etc. sind denen auf der nächst gelegenen Markung Gögglingen gleich (s. die Ortsbeschr. von Gögglingen). Die Gemeinde besitzt etwa 15 Morgen geringe Buschwaldungen, und einzelne Bürger betreiben, jedoch in ganz unbedeutender Ausdehnung, Torfstich, so daß noch Brennmaterial von Außen bezogen werden muß.

Die Rindviehzucht ist gut und beschäftigt sich hauptsächlich mit einem kräftigen Landschlag, zuweilen mit einer Kreuzung von Simmenthaler und Landrace. Die Haltung von zwei Farren wird von der Gemeinde gegen jährliche 120 fl. und der Nutznießung von zwei Morgen Wiesen an einen Bürger verdungen. Der Handel mit Vieh ist nicht unbeträchtlich, namentlich kommen alljährlich gegen 100 Stücke Schmalvieh zum Verkauf. Die Pferdezucht ist von keiner Bedeutung.

Zur Schafzucht sind etwa 20 Morgen Ödung, nebst der Brach- und Stoppelweide an einen Schäfer um 200 fl. verpachtet, woneben die Pferchnutzung noch etwa 175 fl. jährlich der Gemeinde einträgt.

Schweine werden als Ferkel von Außen gekauft, gemästet und

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 167. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_167.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)