Seite:Oberamt Laupheim 227.jpg

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des Fugger’schen Hauses, der anfänglich der Stettenfels’sche, nach dem Verkauf von Stettenfels aber der Dietenheim-Brandenburgische hieß, und mit dem ehemaligen k. k. bevollmächtigten Minister am schwäbischen Kreise, Joseph Maria, Graf Fugger zu Dietenheim und Brandenburg, dem Enkel Ludwig Xavers, im Jahr 1820 erlosch. Im Jahr 1806 kam die Lehensherrschaft an die Krone Bayern. In demselben Jahre ist der Lehenverband durch ärarischen Kauf abgelöst und auf Blumenthal im bayrischen Landgericht Aichach übertragen worden (v. Raiser Guntia 96).

Brandenburg selbst blieb in Fugger’schen Händen, auch nachdem die Herrschaft Dietenheim an Bayern veräußert war, bis zum Jahr 1816, in welchem es aus Veranlassung des Concurses, welcher über das Vermögen der Wittwe des Grafen Joseph Maria, Caroline, geb. Gräfin von Rindsmaul, ausbrach, verkauft wurde. Der Käufer war der Criminalrath Christmann von Ulm; spätere Besitzer wurden im Jahr 1822 der k. württembergische Landvogt und Kammerherr, Freiherr v. Stein zum Rechtenstein, welcher im Jahr 1831 an den Staat 763 Morgen Wald und an die Gemeinde Regglisweiler den Sulzhof veräußerte, 1833 ein Herr v. Bühler und 1838 ein Freiherr v. Röder, von welchem der Rest des Guts auf den obengenannten gegenwärtigen Besitzer überging.

c. Kreuthöfe, ein aus vier Häusern bestehender Weiler, welcher 1/4 Stunde nordwestlich von dem Mutterort in einer etwas abgeschiedenen Gegend liegt. Gegen Westen und Norden durch Waldungen geschützt, hat der hinter Obstgärten versteckte Ort eine gesunde, nicht unangenehme Lage.

Über seine Zutheilung zu Regglisweiler siehe oben.


Roth.
Gemeinde III. Kl. mit 402 Einwohner. – Kathol. Pfarrei mit dem Filial Bühl.


An dem Vereinigungspunkt des Bachthälchens mit dem Roth-Thale liegt, 5/4 Stunden östlich von Laupheim, der ziemlich große, weitläufig gebaute Ort, welcher theils an den leichten Gehängen gegen die Roth, theils in der Thalebene derselben hingebaut ist. Zwischen den meist kleinen Wohnungen treten zuweilen stattliche Bauernhäuser auf und verrathen die Verschiedenheit der Vermögensverhältnisse der Einwohner, die im Allgemeinen zu den mittelmäßigen gehören. Die Strohbedachung ist von den Ziegelplatten beinahe ganz verdrängt und wird nur noch bei einzelnen Häusern

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 227. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_227.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)