Seite:Oberamt Laupheim 240.jpg

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jährlich bezahlt. Der Handel mit Vieh ist unbeträchtlich, dagegen besteht eine Käserei, in welcher die nicht zur Haushaltung nöthige Milch verwendet wird.

Von geringerer Bedeutung ist die Schweinezucht, indem die Ferkel größtentheils in Biberach aufgekauft und ins Haus gemästet werden; ebenso beschränkt sich die Geflügelzucht meist nur auf den eigenen Bedarf.

Von Gewerben sind eine Mahlmühle mit drei Mahlgängen und einem Gerbgang, und eine an diese angebaute Sägmühle zu nennen; Schildwirthschaften bestehen zwei, worunter eine mit Bierbrauerei.

Im Ort führt eine hölzerne Brücke über die Rottum.

Über den Gemeinde- und Stiftungshaushalt s. Tabelle III. Es besteht eine sogenannte Brüderschaftspflege mit 1445 fl. Kapital, dagegen ist eine Kirchenpflege nicht vorhanden. An Stiftungen sind zu nennen: eine Schulstiftung mit 200 fl. und eine Armenstiftung von 52 fl.

Die Bürger von Schönebürg und Dietenbronn hatten früher Holzberechtigungen in den Waldungen des Klosters Ochsenhausen, von 1 – 5 Klafter auf den einzelnen Berechtigten, welche Berechtigung schon im Jahr 1786 gegen etwa 800 Morgen Waldungen abgelöst worden ist.

Im Jahr 1848 wurden die Waldungen an die berechtigten Bürger vertheilt, so daß einzelne gegen 20 Morgen erhielten, die Gemeinde aber 90 Morgen behielt. Über den eigenen Holzbedarf können noch gegen 200 Klafter jährlich nach Außen verkauft werden. Einzelne Bürger haben indessen ihre Waldungen ausgestockt und in Feld umgewandelt.

Schönebürg kommt als Sconinebirih erstmals in einer undatirten, nach 816 zu setzenden Urkunde vor (Wirt. Urkundenbuch 1, 84); zu dieser Zeit war das Kloster St. Gallen bereits im Besitz hiesiger Güter. Im Jahr 894 tauschte es dergleichen an einen gewissen Anno gegen Besitzungen im Aargau aus, wozu K. Arnulf am 26. August 894 seine Bestätigung ertheilte. In letzter Urkunde wird der Ort bezeichnet: in pago Rammekewe in comitatu Arnulfi in loco et in villa nominata Sconenpirch (Eb. 1, 198). Am 23. Oct. 1427 erkaufte das Kloster Ochsenhausen von Elisabeth, Wittwe des Ulmer Bürgermeisters Johannes Strölin, folgende Besitzungen in Schönebürg und Dietenbronn: die Schloßburg sammt Stadel, Hofraite, Baumgarten, das Gericht, Zwing, Bänn und alle Ehrhaften daselbst, den Eichwald und das Holz, die Vogtei und die Lehenschaft der Kirche, die Badstube

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 240. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_240.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)