Seite:Oberamt Laupheim 253.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

die Zucht des Geflügels, welche eine kleine Erwerbsquelle der Einwohner bildet.

Die im Gemeinde-Bezirk vorhandenen Gewerbe dienen, mit Ausnahme der Mühle in Weihungszell, nur den örtlichen Bedürfnissen.

Durch Vicinalstraßen von Weihungszell nach Regglisweiler, Orsenhausen, und über Hörenhausen nach Wain, wie von Hörenhausen nach Dietenheim, sind die zu der Gemeinde gehörigen Orte mit der Nachbarschaft in Verkehr gesetzt. Eine hölzerne Brücke geht in Hörenhausen und eine weitere in Weihungszell über die Weihung.

Da die Gemeinde keine eigenen Waldungen besitzt, so beziehen die Einwohner ihren Holzbedarf aus den Wäldern der Grundherrschaften zu Wain und Orsenhausen; dagegen hat die Gemeinde in neuerer Zeit Allmanden stückweise an die Gemeindeeinwohner verkauft, und dafür etwa 1100 fl. erlöst.

Über den Haushalt der Gemeinde, wie der Stiftungspflege, s. Tabelle III.

Was die weiteren Bestandteile der Gemeinde betrifft, so bilden

b. die Jetzhöfe, einen aus wenigen Häusern bestehenden Weiler, welcher 1/4 Stunde südlich von Siessen an dem nördlich geneigten Abhange eines unbeträchtlichen Seitenthälchens von dem Weihung-Thale liegt. Trinkwasser ist hier, wie in sämmtlichen Orten des Gemeindebezirks, hinreichend vorhanden. Diese Höfe gehörten zum Lehen Orsenhausen und Bußmannshausen und kamen mit diesem von den von Rodt an die v. Hornstein, welche sie noch besitzen.

c. Grubach, Hof, 1/4 Stunde nordöstlich von Siessen, an dem linken Abhange des Weihung-Thales gelegen. Früher Eigenthum des Spitals von Laupheim, wurde er am 3. Juli 1802 durch den Freiherrn v. Hornstein–Bußmannshausen in der Eigenschaft eines österreichischen Lehens erkauft.

d. Hörenhausen, ein großer, zum Theil aus ansehnlichen Gebäuden bestehender Weiler, der nur 1/8 Stunde südöstlich von Siessen, theils an dem westlich geneigten Abhange gegen die Weihung, theils in einem unbedeutenden Seitenthälchen des Weihung-Thales liegt. Der Ort hat eine ziemlich unebene Lage, und die Ortsstraßen lassen noch Manches zu wünschen übrig.

Die Vermögensumstände der Einwohner sind besser, als die der übrigen Gemeindeorte.

Über die frühere Geschichte dieser zur Herrschaft Dietenheim und Brandenburg gehörigen Parcelle ist Brandenburg (oben S. 226) unter dem Jahr 1446 zu vergleichen.

Empfohlene Zitierweise:
Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 253. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_253.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)