Seite:Oberamt Laupheim 268.jpg

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Das Fischrecht gehört dem Grafen v. Plettenberg, der es verleiht.

Über den Haushalt der Gemeinde und der Stiftungen s. Tabelle III. Außer einer Schulstiftung von 1500 fl. für unbemittelte Kinder zu Schulgeldern und Schulbüchern besteht eine Armenstiftung von 200 fl., deren jährliche Zinsen an Ortsarme vertheilt werden.

An der Mühlhalde, 1/8 Stunde südlich vom Ort, ist ein Molassesandsteinbruch angelegt.

Im Jahr 1277 verkaufte Konrad, genannt von Sulmingen, Sohn Hermanns von Sulmingen, einen Hof an das Kloster Heggbach; wenigstens gab Graf Ulrich von Berg unter dem 30. Januar d. J. seine Zustimmung hiezu. Eben dieses Kloster erkaufte den 5. Januar 1291 hiesige Besitzungen, welche Walther Truchseß von Warthhausen von den Grafen von Kirchberg, diese von dem König Rudolf zu Lehen trugen; am 13. Dezember 1290 hatte König Rudolf seine Genehmigung ertheilt zu der Veräußerung an das Kloster Heggbach in Beziehung auf die Lehen, welche die Grafen von Kirchberg selbst von ihm trugen, und zum Theil an die genannten Truchsessen zu Afterlehen gegeben hatten. Weitere Besitzungen erkaufte das Kloster den 30. April 1298, und brachte so nach und nach den ganzen Ort an sich. Im Jahr 1296 verlieh noch Walther Truchseß von Warthausen ein paar Lehen. Von hiesigem Ortsadel kommt noch vor Heinrich von Sulmingen in den Jahren 1342, 1370 und 1381.

Kloster Heggbach, welches bis zum Jahr 1802 im Besitz des Ortes blieb, hatte die niedere Obrigkeit, während die hohe Obrigkeit dem Kloster Salem als ein von der Landvogtei Schwaben rührendes Lehen zustund (Wegelin Landeshoheit 2, 160).

Im gegenwärtigen Jahrhundert hatte Sulmingen dasselbe Schicksal wie Mietingen (welch’ letzteres nachzusehen ist), und kam namentlich im Jahr 1803 an die Grafen v. Plettenberg, im Jahr 1806 unter die Landeshoheit von Württemberg.

Der Pfarrsprengel hatte drei Stunden im Umkreis und umschloß die Pfarreien Laupertshausen, Äpfingen, die Hälfte der Pfarrei Baltringen (diese bis 1491), den Ort Simisweiler, einen Theil des Weilers Zillishausen und einige Höfe als Filialien.

Durch Bulle Pabst Urbans VI. von 1384 wurde die hiesige Pfarrei sammt aller Zugehör dem Kloster Salem einverleibt. Dieser Incorporation zu Folge sah sich von dieser Zeit an jeder Abt des Klosters als Pfarrer von Sulmingen an, bezog fast den ganzen Großzehnten und wies dem Säcularpriester, welcher nur als Pfarrvicarius

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 268. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_268.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)