Seite:Oberamt Laupheim 295.jpg

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Wangen gehörte zu der Grafschaft Kirchberg, deren Schicksale theilend das Dorf im Jahr 1810 württembergisch wurde.

Graf Wilhelm von Kirchberg der ältere verkaufte den 24. Februar 1352 seinen Hof zu Wangen mit dem, zu diesem Hof gehörigen Zehnten, an Albrecht von Klingenstein für 517 Pfund Heller, und verlieh demselben diese Güter (Reg. Boic. 8, 236), Albrecht von Klingenstein dagegen veräußerte diesen Besitz schon wieder am 30. November 1357 an Ulrich den Rot, Bürger zu Ulm, um 597 Pfund Heller (eb. 383).

Graf Eberhard von Kirchberg erkaufte im Jahr 1430 zwei Höfe und drei Sölden mit Zugehörde als ingehabte Lehen von Jerg Pfendter, Bürger in Ulm; im J. 1404 bekannte Hans Löw, Bürger zu Ulm, von Graf Philipp von Kirchberg verschiedene Stücke und Güter als Sölden, Zehnten, Hölzer und Zugehörden zu Wangen und Beutelreusch zu Lehen erhalten zu haben.

Im Jahr 1798 wurde der Filialort Wangen mit allen Rechten und Einkünften von der Pfarrei Dietenheim getrennt und der in Regglisweiler zugetheilt; hiemit ging das Recht der Dietenheimer Pfarrstelle, die Kleinzehnten der ganzen Markung und alle Novalzehnten derselben zu beziehen, an die Pfarrstelle in Regglisweiler über.


Weinstetten.
Gemeinde III. Klasse mit 386 Einw., worunter 5 evangel.    a. Weinstetten, Dorf, 160 Einw.    b. Staig, Pfarrweiler, 202 Einw.    c. Harthausen, Hof, 24 Einw. – Kathol. Pfarrei, wozu auch die Gemeinde Altheim (s. oben) als Filial gehört. Die Evangel. sind nach Ober-Holzheim eingepfarrt.


a. Das Dorf Weinstetten (wonach sich die politische Gemeinde nennt, während die Pfarrei den Namen „Staig“ führt) liegt 21/2 Stunden nordöstlich von Laupheim, auf einer leichten Anhöhe zwischen zwei unbedeutenden Thälchen, welche sich 1/8 Stunde nordwestlich vom Ort in ein nicht tief eingefurchtes Thal vereinigen, das bis nach Staig fortzieht, wo es sich mit dem Weihung-Thale verbindet.

Der nicht große, aber freundliche Ort, dessen meist ansehnliche Gebäude sich ziemlich weit von einander entfernt an der minder reinlich gehaltenen Ortsstraße lagern, hat versteckt hinter Obst- und Hopfengärten eine abgeschiedene, stille Lage, die keine ausgedehnte Fernsicht zuläßt.

Beinahe in der Mitte des Orts steht eine, in der ersten Hälfte des 17. Jahrhunderts erbaute, dem heil. Wendelin geweihte

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Karl Eduard Paulus: Beschreibung des Oberamts Laupheim. Stuttgart 1856, Seite 295. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Oberamt_Laupheim_295.jpg&oldid=- (Version vom 1.8.2018)