148 | Der Autor kommt auf die Insul Seloer. |
wohl ermundern können. Es gerieht auch also / daß Wir in einer Stund auf die zwey tausend Mann nidermachten; Worauf des Eick Mutter / eine / wie man spricht / Stein-alte häßliche Frau / von Ihrem Sohn / als Herrn des Lands / als eine Abgesandtin kam / und mit Unserm Herrn Fried tractirte / die man auch in solcher Forma eines Ambassadeurs acceptirt / und alle Ehr erwiesen / als obs der Eick Selbst wäre.
NAch Verfliessung dieses alles / sind Wir den 2. Januar. des damahligen 1659. Jahrs / als Wir in die drey Monat unterwegs Insul Seloer.waren / mit Commando auf eine Insul / Namens Seloer, zu gehen / endlich daselbst angelanget. Die Holländer haben ein Forteresse daselbst. Die Portugäsen auch / welche beyde davon den Mastir / und Weyrauch / bringen / auch viel Wachs / um welches alles willen die beyde Was darauf zu finden.erstgedachte Nationen, Anno 1655. einander mächtig in die Haar gerahten / und die Herrn[WS 1] Holländer einen guten Klopfer bekommen haben. Gebohrne Portugäsen sind da wenig: Die Innwohner aber sind Selbst so fix / nicht nur mit Pfeil und Bogen: sondern mit Rohren auch / mit denen Sie die Portugäsen so stattlich umgehen gelehret haben / daß Sie Christen nichts / Die Inwohner daselbst.oder nicht viel / bevor lassen solten. Schön Frauen-Volk von Gesicht / und Postur, ist auch daselbst / daß Sich einer nicht genug verwundern kann / und den Holländern / oder sonst nur Christen / sehr gewogen / also / daß / welche Sich mit einem unter denen in familiarer genauerer Liebe eingelassen / so fern Sie vorher keinen Mann unter Ihnen hätte bekommen können / hernacher zehen vor einen erlangen kann; Wie denn viel / so Holländer / Sind der Holländer grosse Liebhaber.so anderer Nation, Sich mit Ihnen gar vermählet / doch so Sie zuvor Sich zum Christlichen Glauben bekehret haben.
Ihre Zieraht.Ihr Zieraht ist mit schönen Farben / mit denen Sie Sich / wie zwar am Leib hin und wieder: aber sonderlich unter dem Angesicht / bemahlen. Es gibt auch allerley Tiehr / ausser Rhinocer / und Elephanten; allerley schöne Früchten darinnen / dergleichen Wir vorher schon bey andern Insulen gedacht haben.
Des Autors Zeit zu dienen ist aus.Da Ich nun ein Monat / auf dieser Insul Seloer, zugebracht / und über meine Zeit wohl zwey Jahr war / resolvirte Ich Mich gäntzlich / weil Mich GOtt so eine lange Zeit so wunderlich erhalten / nacher Vatterland wieder einmahl zu gehen / und meine liebe Eltern zu sehen. Demnach Ich vernahm / daß ein Schiff nacher Batavia wolte / hielt Ich bey dem Herrn um eine ehrliche Dimission an / die Er Mir / nach Verfliessung meiner Zeit / und noch eines grossen drüber / nicht abschlagen kunnte / wie Ichs dann auch bald erhielte.
Strebt wieder nacher Haus.Gieng derowegen / im Geleit Gottes / den 4. Februarii auf das Schiff / der See-Ritter genannt / und weil Wir trefflichen Wind hatten / kamen Wir zu Batavia, den 14. Dito, frölich an. Weil Ich aber kein Schiff-Gesell war /Anmerkungen (Wikisource)
- ↑ im Original: Hernn
Johann Jacob Saar: Ost-Indianische Funfzehen-Jährige Kriegs-Dienste. Nürnberg 1672, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Ostindianische_Kriegsdienste_b148.jpg&oldid=- (Version vom 9.8.2020)