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Doch dies alles befriedigte Jakobs Rache nicht. Es galt Veiten selbst und seiner Käte! Und doch fand er sie nicht mehr außerhalb der Burg; er muste sie daher in der Burg selbst aufsuchen. Beim Nachforschen hörte er, daß Veit seit jenem Sturz das Bette nicht verlassen hatte. Einen Kranken wollte er nicht kränken; und so blieb ihm für jetzt nur das Fräulein. – In einer neblichten Herbstnacht stand er mit einemmale, halb vom einfallenden Monde beleuchtet, in seiner Teufelsgestalt, vor Kathrinens Bette. Als Gefangner hatte er, in Entwürfen der Rache, ihr abgelegenes Schlafgemach ausgespäht. Brüllend weckte er Kathrinen, und entehrte sie. Dann rief er ihr zu: „Das that ich aus Rache! Heute vor einem Jahr ludest du mich spottend ein, dein Mann zu werden. Ich bin Jakob, den du immer den Hund nanntest! – So verließ er die Bebende.“

Aber dies hätte sie bald vergessen, wäre er verschwiegen geblieben. Doch nun erschien

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/106&oldid=- (Version vom 1.8.2018)