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eine wunderschöne Blume, dergleichen er noch nie gesehen hatte. Die pflückte er, und steckte sie an seinen Hut, um sie seiner Braut mitzunehmen.

Oben auf der Burg findet er ein offnes Gewölbe, dessen Eingang nur etwas verschüttet war. Er geht hinein, und findet viele kleine, glänzende Steine auf der Erde liegen, und steckt so viele ein, als seine kleine Taschen fassen konnten. Nun wollte er wieder ins Freie; da rief ihm eine dumpfe Stimme zu: „Vergiß das Beste nicht!“ – Er wußte nicht, wie ihm geschah, und wie er herauskam aus dem Gewölbe. Kaum sah’ er wieder die Sonne und seine Heerde, so schlug die Thür, die er vorher gar nicht gesehen hatte, hinter ihm zu.

Er faßt nach seinem Hut; und – die wunderschöne Blume, die er seiner Braut hatte geben wollen, war fort; sie war herabgefallen

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/148&oldid=- (Version vom 1.8.2018)