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Dem Bergmann eiste es über den ganzen Körper; doch der Mönch sprach ihm so tröstlich zu, daß er ganz freudig mitging, und ihm versprach, keinen Laut hören zu lassen, es möchte auch kommen, was käme. Sie gingen nun auf einen freien Platz, der ringsum von einer Mauer umschlossen war. Da machte der Mönch einen großen Kreis mit seinem Krummstabe, und schrieb wunderbare Zeichen in den Sand. Dann las er lange und laut Gebete, aus dem großen Buch, die der Bergmann aber nicht verstand. Endlich schlug er mit seinem Stabe dreimal auf die Erde, und rief: Thue dich auf!

Da entsteht unter ihren Füßen ein dumpfes Getöse, wie bei einem fernen Gewitter; es zittert unter ihnen die Erde. Und nun sinkt der Bergmann mit dem Mönch, der seine Hand gefaßt hat, mit dem Boden, so weit der Kreis umzeichnet war, ganz sanft in die Tiefe hinab. Sie treten hinunter, und der Boden steigt wieder

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 162. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/162&oldid=- (Version vom 1.8.2018)