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Schauder-erregenden Sagen so lange endemisch, bis die Ruinen der rohern Vorwelt, und das Andenken an die in demselben verübten Unthaten, durch gut angebaute Fluren, durch eine regelmäßige Landesverfassung, und durch das Gefühl des Wohlstandes, verdrängt wurden. Unter August fand man sie nur noch in der Tragödie und bei Dichtern.

Späterhin zeigte Italien seinen Bewohnern die Trümmern von prächtigen Tempeln und Basiliken, von erhabenen Versammlungsplätzen, der Zerstörung trotzenden Kunststraßen und Wasserleitungen, zeigt ihm überall die Spuren der weiland sorgsamsten Benutzung der Felder, zeigt ihm Obelisken und Statuen und Gemählde und schön gebaute Städte und Villen, und zahllose Wirkungen des Kunstfleisses, laute Beweise des Wohlstandes und einer hohen Kultur, welche jene Schreckensscenen verdrängte; und die Erzählungen, die, unter einem heitern Himmel, auf leichte Befriedigung der beschränkten Bedürfnisse darbietendem

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 18. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/18&oldid=- (Version vom 1.8.2018)