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Der höllische Baumeister thürmte also die Felsen aufeinander, und baute eine Mühle sonder Gleichen. Bald nach Mitternacht holte er den Müller aus seinem Hause, am Abhang des Berges, um die neue Mühle zu prüfen und zu übernehmen. Unter lautem Herzpochen folgte ihm der Müller, und fand alles über seine Erwartung. Gern hätte er die Hälfte seines Lebens für die Entdeckung eines Fehlers gegeben. Aber – er fand alles in der besten Ordnung.

Schon wollte er zitternd die Mühle mit der schrecklichen Bedingung übernehmen, als er entdeckte, daß einer von den Steinen fehle, die dem Müller unentbehrlich sind. Der Baumeister läugnete lange diesen gerügten Fehler, muste ihn aber endlich eingestehen. Augenblicklich wollte er ihn ersetzen. Aber, als er jetzt durch die Lüfte herabschwebte mit dem Stein, siehe! da krähte der Hahn auf der untern Mühle.

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 193. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/193&oldid=- (Version vom 1.8.2018)