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die bequemste Gelegenheit ansahen, sich Verbindungen von mancherlei Art zu verschaffen. So trieb Bruder Markus sein Wesen bald in diesem Hause, bald in jenem, je nachdem irgend ein weibliches Geschöpf, auf Wochen oder Monate, ihn anzog.

Unter seinen Liebschaften war auch das junge, rasche Weib eines Einwohners von Stangerode, mit Namen Hartung, dessen Haus an das Mönchenholz grenzte, und der alle Monate einige bestimmte Tage von Hause entfernt war, in denen er, für sich und für seine Nachbaren, von Halle Salz holte.

Hartung fand nach einiger Zeit seine Ilsabe ganz verändert. Sie, die sonst so arbeitsam und häuslich, und dabei immer vergnügt gewesen war, war jetzt bei der kleinsten Arbeit träge und verdrossen; sie, die ihren Mann immer mit warmem Händedruck empfangen, und ihm so theilnehmend den Schweiß von der Stirne gewischt hatte, kehrte ihm oft den Rücken zu, wenn er kam, und empfing und entließ ihn mit

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 213. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/213&oldid=- (Version vom 1.8.2018)