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Schreckens und des Grausens. Nicht blos im Mönchenholze ging das blökende Ungethüm um, sondern es kam auch in die Häuser, und setzte sich auf Männer und Weiber. Einige Ortsbewohner, und mit ihnen auch Hartung und Ilsabe, verließen vor Schrecken ihre Häuser; andre liefen nach Conradsburg, um einen Geisterbanner zu holen.

Dieser kam, traf den bekutteten Geist um Mitternacht in dem Holze, und trieb ihn durch Weihwasser vor sich her. Aber, aus dem vom Nußbaum beschatteten Winkel war er nicht zu vertreiben. Nun kam, auf den abgestatteten Bericht, am Sankt Thomas-Tage der ganze Conradsburger Convent, in feierlicher Prozession, nach Stangerode. Man grub unter dem Nußbaum nach, und fand den erschlagenen Mönch, und neben ihm die blutende Axt. In aller Stille brachte man den Körper nach den Klostermauern zurück, wo er mit Sang und Klang begraben wurde.

Ganz Stangerode zitterte vor der Wuth der hochgebietenden Herren. Es fürchtete,

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 218. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/218&oldid=- (Version vom 1.8.2018)