Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/233

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Hamsterkorn und dergleichen“ antwortete dieser stotternd. Aber mit Kopfschütteln zeigte ihm der Wucherer die Blechmünzen, drohte ihm mit den Gerichten und der Folter, und dann versprach er ihm wieder alles, was er sich nur wünschen konnte. Und so preßte er ihm nach und nach das geahndete Geheimniß ab, und lernte von ihm die furchtbaren Worte.

Die ganze Woche hindurch machte nun der reiche Wucherer Entwürfe, wie er mit einemmale alle Schätze herausschaffe aus der Höle, und auch die, welche in Nebenhölen noch etwa verborgen seyn könnten, und unter der Erde vergraben seyn dürften. Hätte er alles dies Geld wohl beigescharrt, dann berechnete er schon zum voraus, wie er, nach und nach, einen Morgen Acker nach dem andern, eine Hufe nach der andern, seinen Nachbaren wohlfeil abkaufen, oder abklagen und abschwören wollte. So dachte er Herr von dem ganzen Dorf und vielleicht von mehreren benachbarten Dörfern

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 233. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/233&oldid=- (Version vom 1.8.2018)