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Einst verirrte sich an einem neblichten Herbsttage, ein fern her kommender Ritter aus Welschland mit seinem Knechte, im Harzgebirg, und kam zu dieser Burg, welche, abwärts von der Straße, welche Reisende zu ziehen pflegten, im dichten Walde versteckt lag. Schon war die Nacht eingebrochen, und rings um die Burgmauer her war weder Mensch zu sehen noch Thier. Doch hörten sie drinnen ein wildes Gekreisch wie von betrunkenen, lärmenden Männern, und Hörnern und Drometen, begleitet vom Geheul großer Hunde. Die Reisenden pochten und riefen an einer Hinterpforte im Dickicht. Aber zu ihrem Glück hörte niemand ihr Klopfen noch Rufen; denn, es tobte der Sturm in der Nacht, und der Regen rasselte auf den Dächern.

Der Knecht, des Rufens müde, suchte ein Obdach. Und endlich fand er tappend, und durch das Gebüsch sich drängend, unfern dem Eingange zur Burg, eine gewölbte Vertiefung,

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 255. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/255&oldid=- (Version vom 1.8.2018)