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schwur, nie wieder ein Lamm oder ein Schaaf zu rauben, und erbot sich zu jedem Ersatz. Doch nichts rührte den Ergrimmten. Wütend stürzte er ein auf ihn mit seinem Hakenstock, und – verschwunden war der Unbekannte. Es stand vor ihm ein plötzlich aufsprießender Dornstrauch.

Auch in dieser Gestalt verschonte ihn der Rachsüchtige nicht. Grausam zerhieb er die Zweige des Dornbusches, und wollte das zerknikte Gesträuch ganz vernichten. Noch einmal wandelte der Unbekannte sich in einen Menschen um, und flehte um sein Leben. Aber, der Hartherzige blieb unerbittlich. Da wollte er als Währwolf entfliehen; doch, ein Streich von des wütenden Melle Hand streckte ihn todt zur Erde.

Noch jetzt bezeichnet eine Felstrümmer den Ort, wo der Währwolf fiel und beigescharrt wurde, und heißt auf ewige Zeiten: der Währwolfsstein.“

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/276&oldid=- (Version vom 1.8.2018)