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Deutschlands Grenzen, und sie breiteten sich, bei der Wanderung mehrerer deutschen Nationen, bald über Schlesien, Böhmen, die Lausitz, und über den größten Theil des jetzigen Obersachsens aus – Im sechsten und in den folgenden Jahrhunderten finden wir Sorben-Wenden auf beiden Seiten der Elbe, und sie in beständigem Handgemenge mit den Sachsen, welche ihnen die eingenommenen Wohnsitze streitig machten. So bekriegten z. B. Gero, im achten, und Heinrich der Finkler, im zehnten Jahrhundert, die Sorben-Wenden.

Daß die Zwerg-Sagen am Harz auf diese Wenden deuten, ist wahrscheinlich:

1) Weil das Volk in Niederdeutschland die alten Begräbnißplätze, welche sich, durch aufgerichtete oder in die Erde eingerammte Felsenstücke, auszeichnen, häufiger „Heiden- und Wenden-Kirchhöfe“ als Steinbetten, Hühnenbetten, Hühnengräber u. s. w. nennt. – Diese sogenannten Heiden-

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 345. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/345&oldid=- (Version vom 1.8.2018)