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und bei den Verwandlungsgeschichten die Quelle in Ovids Metamorphosen, so wie bei einigen andern Erzählungen, in romanischen, provenzalischen, italiänischen und französischen Dichtungen suchen.

Vollständiger Beweis der Originalität jeder hier nacherzählten Sage, und ihrer einzelen Züge, dürfte allerdings schwer seyn. Aber, wahrscheinlich ist diese Vermuthung ausländischen Ursprungs nicht. Die Sagen sind schon zu lange in dem Munde des Volks, und es schon zu der Zeit gewesen, wo das Volk selbst noch nicht las, als höchstens ein Gebetbuch, und eben so wenig in vertrauter Verbindung mit Gelehrten stand, die ihm dergleichen fremde Sagen hätten mittheilen können. Auch sind alle hier aufgestellte Sagen zu genau an bestimmte Orte und Ereignisse geknüpft, und haben zu viel Eigenthümliches, als daß sich hier fremde Einmischungen, einige kleine Nebenzüge etwa abgerechnet, vermuthen ließen.

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Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 56. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/56&oldid=- (Version vom 1.8.2018)