Seite:Otmar Volcks-Sagen.pdf/87

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Er befühlte sich, ob er noch lebe? ob er träume? Er betastete alle Wände, ob es auch sein Haus sey? Und das Grausen schüttelte seine abgezehrten Glieder; es eiste ihm am ganzen Körper. – Länger vermochte er nicht zu bleiben; er stürzte aus der Thür, und wankte durch den Garten in das freie Feld hinaus.

Jetzt rief der ihm wohlbekannte Wächter im Dorfe: Eins! Und der erste Strahl der Hofnung kam in sein Herz. Unter den bellenden Hunden hörte er die Stimme seines Packan. Jakob pfiff; und nach einigen Augenblicken sprang sein treuer Hund, laut aufschreiend vor Freuden, an seinem Herrn heran. Jakob küßte seinen alten, abgehungerten Freund, und wandelte, schon festern Schritts, weiter; denn, er fühlte sich nun nicht mehr allein, und von Allen verlassen.

Ehe die Sonne aufging, befand er sich schon, mit seinem treuen Begleiter, in einer versteckten

Empfohlene Zitierweise:
Johann Karl Christoph Nachtigal: Volcks-Sagen. Wilmans, Bremen 1800, Seite 87. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Otmar_Volcks-Sagen.pdf/87&oldid=- (Version vom 1.8.2018)